Mit zahlreichen Hilfsgütern für die Ukraine und Einsätzen in den Nachbarländern sowie in Deutschland unterstützt das THW seit rund einem Jahr die Menschen aus dem kriegszerstörten Land. Ganz aktuell sind zwölf ehrenamtliche Helfer aus dem Südbadischen Raum von einem Transporteinsatz zurückgekehrt. Das THW teilt mit, dass darunter auch vier Helfer aus dem Ortsverband Biberach-Baden waren.
Am 24. Februar 2022 begann der Krieg in der Ukraine – seit Beginn waren täglich bis zu 1.000 THW-Kräfte aus mehr als 530 Ortsverbänden im Einsatz, errichteten Notunterkünfte und unterstützten Städte sowie Gemeinden in Deutschland. Zudem wurden Hilfsgüter in einem für das THW bislang unbekanntem Umfang mit einem Volumen von knapp 100 Millionen Euro beschafft.
»Es ist eine herausfordernde Zeit, in der es dem THW gelingt, die vielseitig benötigte Hilfe für die Ukraine zu leisten. Ich danke allen THW-Kräften für ihren unermüdlichen Einsatz. Auch den Familien, Freundinnen und Freunden sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die die Einsätze unserer Helferinnen und Helfer in dieser besonderen Lage überhaupt erst ermöglichen«, betont THW-Präsident Gerd Friedsam.
Seit Kriegsbeginn erkundeten und ertüchtigten anfangs täglich bis zu 1.000 THW-Kräfte Notunterkünfte und Ankunftszentren für die Geflüchteten aus der Ukraine, die Schutz in Deutschland suchten. Krankenhäuser, Schulen und Kirchen richteten sie her und versorgten diese teilweise mit Strom, Licht, Wärme und Wasser.
Lebenswichtige Hilfslieferungen
Beschaffungen und Hilfsgütertransporte bilden den Schwerpunkt der Hilfe für die Ukraine vor allem seit der zweiten Jahreshälfte 2022. Durch die zerstörte Infrastruktur und die damit einhergehende Beeinträchtigung der Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung sind Hilfslieferungen für diese Bereiche vor Ort lebenswichtig.
In enger Zusammenarbeit mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) beschaffte das THW in kürzester Zeit Hilfsgüter mit einem Gesamtwert von rund 100 Millionen Euro, die dann in den THW-Logistikzentren in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen umgeschlagen wurden. Finanziert wurden diese Hilfsgüter durch das BMI sowie durch das Auswärtige Amt.
Mehr als 700 Stromgeneratoren, Einsatzausstattung, Schutzausrüstung sowie Spezialfahrzeuge wie Löschfahrzeuge, Hubsteigerfahrzeuge und Kühltransporter kaufte das THW in enger Kooperation mit dem Beschaffungsamt des BMI. Zudem befanden sich Räumfahrzeuge und schwere Baumaschinen wie Radlader und Kettenbagger unter den Hilfslieferungen.
Rückkehr nach fünftägigem Einsatz
Erst vor wenigen Tagen kehrten 12 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Offenburg, Lahr, Freiburg und Biberach/Baden von einem Transport mit wichtigen Hilfsgütern zurück. Sie legten dabei an rund fünf Tagen über 3.000 km zurück.
Derzeit liegt der Fokus auf der fortlaufenden Unterstützung des Zivil- und Katastrophenschutzes, um mit Ausrüstungsgegenständen und Fahrzeugen Rettungsmaßnahmen zu unterstützen. Zudem liefert das THW in enger Abstimmung mit den ukrainischen Behörden und dem Auswärtigen Amt weitere leistungsstarke Stromerzeuger, um insbesondere die Stromversorgung der Menschen in den umkämpften Gebieten zu unterstützen.
Der THW-Einsatz während des Ukrainekriegs ist der bisher größte Logistikeinsatz in der Geschichte des THW. Parallel ist das THW auch bei Großeinsätzen aufgrund der Corona-Pandemie sowie des Erdbebens in der Türkei und Syrien gefragt.
»Die Belastungen für unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte aufgrund der verschiedenen Einsätze waren und sind enorm. Trotzdem engagieren sich alle Helferinnen und Helfer mit voller Kraft. Auf diese Leistung bin ich sehr stolz«, resümiert THW-Präsident Gerd Friedsam.