»Ein spannendes Jahr war es vor allem für die erstmals 17 Mitglieder des Hauptvorstands mit sechs gleichberechtigten Bereichen à jeweils drei Vertretern«, begrüßte Versammlungsmoderator Alexander Herde im Namen der Vereinsverwaltung den vollbesetzten Gastraum des Biberacher Gasthauses »Linde«.

Unter den rund 50 Anwesenden befand sich unter anderem Biberachs Bürgermeister Jonas Breig, der sich dereinst selbst als junger Euphoniumspieler unter den Fittichen des Vereins befand.
»Wir können froh sein, dass wir so einen intakten Musikverein haben«, betonte das Ortsoberhaupt. Von Seiten der Gemeinde dankte er für die vielfache Begleitung von und Unterstützung bei den Dorfveranstaltungen.
Mit einem Altersdurchschnitt von 36 Jahren seien die Musiker:innen altersmäßig gut durchmischt, »das ist ein ganz, ganz gutes Zeichen und spricht auch für ein gutes Miteinander«, freute sich Breig nicht zuletzt über die gelöste Stimmung bei der Versammlung. Er unterstrich: »Die neue Vorstandskonstellation funktioniert sehr gut, die Findungsphase habt Ihr sehr gut überstanden.« Auch die kurzen Kommunikationswege zwischen Verein und Gemeinde hob er positiv hervor.
Zunächst habe es etwas geknirscht, gestand Verwaltungsvorstand Herde, »aber inzwischen hat sich das Team gut eingespielt.« Neues Auszuprobieren habe man sich auf die Fahne geschrieben, unterstrich er beispielsweise in Bezug auf Kleiderordnung und Veranstaltungskonzepte.
Wie bisher jedoch weitergeführt wird die Jugendarbeit, deren Erfolg für sich spricht. Fünf Zöglinge befinden sich in der Ausbildung, dem Jugendorchester gehören 18 Aktive an. Sieben von ihnen haben 2022 das Jungmusiker-Leistungsabzeichen (JMLA) in Bronze abgelegt, das JMLA Junior wurde einmal vergeben. Zum Leistungsabzeichen gehört die Vorbereitung zuhause ebenso wie der Theoriekurs, den im vergangenen Jahr die entsprechend bedankte Priska Walter durchführte.
Nicht auf den Lorbeeren ausruhen
Lukas Benz vom Bereich Orchesterbetrieb nannte mit lediglich drei Fehlproben Guido Dürrholder als Spitzenreiter in der Probenstatistik – unter dem feixend-bewundernden Aah und Ooh der Anwesenden.
Hier hakte Dirigent Axel Berger ein. »Wenn wir musikalisch auftreten, verkaufen wir uns jedesmal wunderbar«, lobte er und sprach zum Vergnügen aller von Publikum, das vor Begeisterung teils »komplett durch den Wind« sei.
Doch er mahnte auch, weiterhin am Ball zu bleiben und das Fundament nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu gehöre, weiterhin so qualitativ wertvoll und aktiv wie bisher mit den Jugendlichen zusammenzuarbeiten, lobte er die Nachwuchsarbeit des Vereins. Wichtig sei auch nach wie vor, den Jugendlichen die jeweils benötigte Zeit zu geben, sich zu entwickeln. Denn ließe man sie nicht Schritt für Schritt lernen, wären sie spätestens mit dem Eintritt ins Erwachsenenorchester überfordert und würden dem Verein schließlich den Rücken zukehren.
Überdies plädierte er für stets möglichst 100-prozentiges Erscheinen bei den Proben. Das Erwachsenenorchester solle man sich als 64-teiliges Puzzle vorstellen. Schon wenn vier oder fünf dieser Teile fehlten, mache das die musikalische Arbeit schwierig: »Wir müssen daran arbeiten, dass bei jeder Probe alle Puzzleteile da sind, dann haben wir noch viel mehr musikalische Möglichkeiten.« Getreu dem Motto: Wer aufhört besser sein zu wollen, hört auf gut zu sein.
Die Vereinskasse wartet – nicht zuletzt dank der Hilfe von Sponsoren – mit einem beruhigenden Finanzpolster auf, das angesichts der anstehenden Anschaffung neuer Uniformen auch dringend benötigt wird. Kassenprüfer Markus Müller sprach auch im Namen seines Kollegen Jürgen Bohnert von einer exakten, übersichtlichen, nachvollziehbaren und einwandfreien Kassenführung. Er dankte den Wirtschaftsvorständen Jürgen Kürner und Sabrina Brüschke im Namen aller Vereinsmitglieder: »Das war ein Haufen Arbeit.«
In der Folge entlastete die Versammlung den gesamten Vorstand einstimmig. Ausdrücklich dankte Alexander Herde im Namen des gesamten Vorstands den Vereinsmitgliedern für deren Vertrauen sowie den unzähligen Helfern im Hintergrund, zu denen auch die Familienangehörigen der Mitglieder zählen.
Der Ausblick von Sabrina Uhl (Bereich Presse, Medien, Werbung) auf das laufende Jahr präsentierte einen gut gefüllten Terminkalender. Wobei das nächste große Ereignis bereits seinen vielversprechenden Schatten vorauswirft: Am 25. März findet – »nach Corona endlich wieder« – das Frühjahrskonzert der Biberacher Musiker:innen statt.
INFO
Musikverein Biberach e.V.
Gegründet: 1873
Mitglieder: 281, davon 85 Aktive
Ansprechpartner: Alexander Herde, Telefon 0170/ 6319577
Internet: www.blasorchester-biberach.de