Nach einem corona-bedingten Ausfall von zwei Jahren lud der Musikverein am dritten Sonntag im Advent wieder zum traditionellen Kirchenkonzert ein. Dirigent Axel Berger stellte ein eingängiges Programm zusammen, bei dem sowohl das Gesamt-Orchester wie auch zahlreiche Solisten zur Geltung kamen. Zur Abrundung des Programms wurde der Fermate-Chor einbezogen. Den Abschluss bildete das gemeinsam mit dem Publikum gesungene »O du fröhliche«.





Den Auftakt des Konzerts bildete eine Fantasie von Martin Scharnagl für Blasmusik zum bekannten Weihnachtslied »Süßer die Glocken nie klingen«. Während die erste Strophe zurückhaltend von den Holzbläsern gespielt wurde, erklang die zweite Strophe raumgreifend vom Gesamt-Orchester.
Das zweite Stück hatte die biblische Erzählung von der Einnahme der Stadt Jericho zum Thema. Während nach der Bibel deren Mauern nach der siebten Umrundung mit einem Posaunenchor gelang, begnügte sich die Komposition »Walled City Sweet« von Christoph Walter mit einer kürzeren, aber nicht weniger effektvollen Wegstrecke. Paukenschläge und Fanfarenstöße im Wechsel mit sanfteren Tönen von Querflöten und Klarinetten mussten es richten.
Solistische Leistungen
Danach intonierte Markus Eble mit apartem Flügelhorn die anheimelnde Melodie »My Dream«, arrangiert vom vielseitigen Komponisten Peter Leitner, der sowohl für die böhmische Blasmusik wie auch für die Rhythmik der Big-Band ein Faible hat. Während Eble die schlichte Melodie einfühlsam vorlegte, bestritt das Orchester den breiteren Hintergrund.
Bei der Interpretation von »The Sound of Silence«, eines Evergreens aus den Sechziger Jahren des Duos Simon and Garfunkel, kamen vorrangig das E-Piano zusammen mit Bass- und E-Gitarre ins Spiel. Zum berührenden Eindruck trug nicht minder die behutsam agierende Percussion-Abteilung bei, um der angesagten »Stille« einen guten Klang zu geben.
Jürgen Kürner bekam von Moderator Alexander Herde wegen seiner musikalischen Vielseitigkeit reichlich Vorschusslorbeeren. Souverän setzte er mit dem Euphonium, einer weicheren Spielart des Tenorhorns, den Titel »All of me« in Szene. Das bekannte Liebeslied in der Bearbeitung von Peter Riese stellt dem dunkleren Euphonium die helle Vogelstimme der Querflöte gegenüber; beim Konzert von Priska Walter gespielt.
Weiße Weihnacht
Beim populären Titel »Hallelujah« agierten gleich zwei Musiker mit dem Sopran-Saxofon, Manfred Gutmann und Tobias Hoffmann. Ihrem getragenen Sound verlieh Pascal Allemand am E-Piano zierliche Akzente. Von da ab gesellte sich im Konzert der Gesang zur Blasmusik. 1984 produzierten Michael Jackson und Lionel Richie für ein Benefizkonzert den Song »We are the world«. Beim Vortrag erwiesen sich die Blasmusiker Rudi Fautz, Alexander Herde und Amelie Nasal als herausragende Gesangs-Solisten. Die Chor-Passagen wurden nicht minder temperamentvoll vom Fermate-Chor übernommen.
Im Mittelpunkt stand der Chor Fermate unter Leitung von Markus Staiger bei dem beliebten Song »I’m dreaming of a white Christmas« von Iring Berlin. Dass es pünktlich zum dritten Advent und damit zum Konzert draußen geschneit hatte, wollte eine Sängerin im Nachgespräch als himmlische Fügung verstehen. Schließlich versteht sich Fermate vorrangig als Kirchenchor.
Um sowohl das Blasorchester im Hintergrund als auch die Solisten und den Chor im Vordergrund im Blick zu behalten, war Dirigent Axel Berger kurzerhand auf einen Tisch gestiegen. Von hier
aus konnte er auch die Zuhörerschaft ermutigen, beim gemeinsamen Weihnachtslied »O du fröhliche« mitzusingen. Der Applaus mit stehender Ovation wollte abschließend kein Ende nehmen.
Im Abspann dankte Moderator Alexander Herde dem engagierten Dirigenten Axel Berger, der den bunten Melodienreigen zusammengestellt und mit dem Orchester eingeübt hatte. Sein Dankeschön galt auch Markus Staiger und seinem Fermate-Chor für die Bereicherung des Programms. Und schließlich dankte der Sprecher im Voraus allen, die am Kirchenausgang mit ihrer Spende die Nachwuchsarbeit des Musikvereins unterstützen.