Nach einer zweijährigen, durch Corona bedingten Zwangspause war es am vergangenen Wochenende so weit: Die traditionelle Lokalschau und damit das jährliche Highlight des Biberacher Kleintierzuchtverein C12 konnte endlich wieder stattfinden.






Aufgebaut worden war am Freitag, abends dann kamen die Kaninchen-Preisrichter, am Samstagmorgen die Geflügelrichter. Für jedermann geöffnet war die lebhaft besuchte Schau am Samstag ab 15 Uhr sowie Sonntag ab 11 Uhr, in der ansprechend mit Herbstlaub dekorierten Sport- und Festhalle.
Über die Stimmen der vielen Besucher erhob sich immer wieder ein lautstarkes Krähen. Das entstammte den Kehlen der Hähne, die ebenso wie Hennen, Enten, Tauben und Kaninchen in Volieren und langen Käfigreihen ausgestellt waren – insgesamt 119 Kaninchen und rund 180 gefiederte Prachtexemplare von jeweils acht Züchtern.
Die Bewertungsergebnisse waren den an jedem der Tierkäfige angebrachten Karten zu entnehmen. Insbesondere begutachtet hatten die Preisrichter Körperbau, Typ, Fell respektive Gefieder und den Pflegezustand – sowie beim Geflügel der Kamm (sofern vorhanden). Ebenso festgehalten wurden die Verbesserungswünsche der Preisrichter. Solche fehlten lediglich dann, wenn ein Tier mit einem »vorzüglich« bewertet wurde – der Bestnote, mit einer entsprechend hohen Punktezahl.
»Wer mit seiner Zucht gruppe die meisten Punkte holt, der hat gewonnen«, erklärt Vereinsmitglied Hubert Schmieder, »bei den Kaninchen bilden vier Tiere eine Zuchtgruppe.«
Bis zur abendlichen Siegerehrung mussten die zu diesem Zeitpunkt rund 80 Gäste allerdings Geduld aufbringen, für die sich der stellvertretende Vereinsvorsitzende Mathias Moser herzlich bedankte. »Die Kuchi hatte Stress«, gestand er in Bezug auf die Zubereitung des warmen Abendessens für die Gäste, denn aufgrund der zweijährigen Pause war den Vereinsmitgliedern die Routine in der Küche ein wenig abhanden gekommen, »wir haben uns erst mal wieder reinschaffen müssen.«
Siegerehrung
Gegen 20.45 Uhr dann aber war es so weit. Mathias Moser betonte die insgesamt guten Ergebnisse bei der Bewertung der zur Schau gestellten Kleintiere. Bürgermeister Jonas Breig, früher selbst in dem Biberacher Verein aktiv, assistierte bei der Pokalübergabe.
Los ging es mit den Kaninchen-Jungzüchtern. Einen Ehrenpreis und auch gleich den Wanderpokal erhielten Anton und Oskar Jehle. Einen weiteren Ehrenpreis erhielt Jacob Moser mit Deutsche Kleinwidder, wildgrau. Als Geflügel-Jungzüchter (Niederländische Schönheitsbrieftaube) wiederum war er derjenige, der den Wanderpokal ergatterte. Und dann reichten ihm seine Hände nicht mehr, denn auch als Tauben-Jungzüchter betätigt er sich und erhielt einen Ehrenpreis mit Niederländische Schönheitsbrieftaube blau-dunkelgehämmert – und somit einen dritten Pokal.
Auch die Geflügel-Jungzüchter Lorenz Jehle (Zwerg Amrocks, gestreift) und Luna Bauer (Zwerg Wyandotten, lachsfarben) durften sich über einen Ehrenpreis freuen.
Weiter ging es mit den Kaninchen-Altzüchtern. Das beste männliche Tier in der Sparte Mittlere Rasse hatte Konrad Herrmann mit Helle Großsilber, das beste weibliche Tier Wendelin Jehle mit Blaue Wiener. In der Sparte Kleine Rasse hatte in beiden Kategorien Tanja Jehle mit Sachsengold die Nase vorn.
Die Wanderpokale eins bis drei gingen an Bernd Gissler mit Havanna, Thomas Herrmann mit Weißgrannen schwarz und an Konrad Herrmann. »Thomas Herrmann ist jetzt schon 35 Jahre aktives Vereinsmitglied«, betonte der zweite Vereinsvorsitzende bei der Pokalübergabe, was einen kräftigen Sonder-Applaus bewirkte.
Bei den Geflügel-Altzüchtern hatte Christoph Brucker in der Sparte Wassergeflügel mit Deutsche Pekingente weiß das beste Tier. Doch damit nicht genug: Beim Geflügel präsentierte er mit Auracana goldhalsig den besten Hahn und mit Ramelsloher gelb die beste Henne. Den Wanderpokal holte hier Andrea Jehle mit Zwerg-Barnevelder weiß. Den Pokal für den besten Zuchtstamm (in der Regel ein Hahn und zwei Hennen) holte sich Michael Krämer mit Campbellenten.
Schließlich durfte der stellvertretende Vereinsvorsitzende und Tauben-Altzüchter Mathias Moser auch selbst eine Trophäe entgegennehmen, mit Süddeutsche Schildtaube als Bestes Tier.