Vor dreißig Jahren hatte Pfarrer Winfried Willwerth die Idee, neben der Kirche eine Lourdes-Grotte anzulegen. Die Miniatur-Ausgabe, die er im Pfarrgarten stehen hatte, brachte ihn auf die Idee bei der Kirche eine größere Madonna aufzustellen. Die Ecke zwischen Turm und Kirchenschiff auf der Nordseite bot sich dafür an.
Das französische Lourdes ist neben Fatima in Portugal wohl der beliebteste Marienwallfahrtsort der katholischen Kirche. Dort ist 1858 der 14-jährigen Bernadette Soubirous beim Holzsammeln Maria erschienen. Seither sind die Wallfahrten nicht abgerissen. Weil es immer wieder Berichte von unerklärlichen Heilungen gab, fühlen sich besonders auch Kranke in der Hoffnung auf Heilung hingezogen.
In Lourdes steht die Marienstatue in einer Felsnische. Entsprechend gehört hierzulande zu einer Nachbildung ein Aufbau mit Natursteinen. Für die Biberacher Grotte wurde Porphyr vom nahen Berg Rebio verwendet. Örtliche Handwerker haben ihn gebrochen und damit eine rustikale Nische geschaffen. Die in Auftrag gegebene Madonna mit der jungen Bernadette wurden indessen aus Hartplastik gegossen und in der typischen Weise bemalt.
Nach dreißig Jahren hatten die beiden Figuren mächtig gelitten. Nicht nur war die Farbe abgeblättert. Feuchtigkeit und Frost hatten sich an vielen Stellen in die Figuren eingefressen. Es bedurfte daher einer grundlegenden Sanierung. Frauen, die gerne den Rosenkranz beten, wandten sich an Erika Rieger vom Gemeinde-Team der Pfarrei. Sie zeigten sich auch bereit mit einer Spende zur Erneuerung beizutragen. Ebenso versprachen Frauen der ehemaligen Volkstanzgruppe Unterstützung. Hinzu kamen zahlreiche Einzelspender.
Mit der Erneuerung wurde Ursula Fuggis von der Haslacher Werkstatt für Restaurierung beauftragt. Bevor sie daran ging, die Schadstellen auszubessern und die Figuren sorgfältig abzuschleifen, war an den spärlichen Resten die ursprüngliche Farbe zu erahnen. Nach Abschluss der Arbeiten erstrahlen die große Maria und die kleine Bernadette wieder in frischer Farbe. Wie zuvor hat die »Vergolderin« bei Maria auch wieder einige Konturen mit Goldglanz belegt.
Mesnerin Erna Antritter hatte seiner Zeit den Pfarrer bei der Anlegung der Grotte tatkräftig unterstützt. Sie freut sich heute, dass die Stätte der Marienverehrung neu erstrahlt. Erika Rieger hat angekündigt, zum kommenden Marien-Monat Mai für den ansprechenden Blumenschmuck zu sorgen, um der fürsorglichen Mutter Jesu die gebührende Ehre zu erweisen und Beter zum Verweilen einzuladen.