Seit Anfang der Woche weist ein Schild an der Radiumquelle darauf hin, dass aus dem Brunnen kein Trinkwasser fließt. Bei einer Laboruntersuchung wurden Kolibakterien im Wasser nachgewiesen.
Das Wasser der Radiumquelle ist bei Teilen der Bevölkerung sehr beliebt. Es wird in Flaschen oder sogar in Kanister abgefüllt und mitgenommen. Schon in den 1920-er Jahren wurde viele Quellen und Brunnen nach heilkräftigen Radiumsubstanzen untersucht. Eine Tafel bei der Quelle informiert, dass im Jahr 1928 der bekannte Geologe und Chemiker Goldbach durch Messungen festgestellt hat, dass dieser Quellbrunnen den höchsten Radiumgehalt aller Zeller Gewässer aufweist.
Regelmäßig fragen auch Feriengäste bei der Tourist-Information an, was es mit der Radiumquelle auf sich hat. Um eine genaue Antwort geben zu können, entnahmen Zells Wassermeister Daniel Uhl und Betriebshofleiter Matthias Fritsch Wasserproben und ließen diese durch das Labor untersuchen, das auch regelmäßig die Qualität des Wassers aus der öffentlichen Wasserversorgung prüft. Dabei wurde nun festgestellt, dass das Wasser der Radiumquelle mit Kolibakterien belastet ist.
Ursache ist unbekannt
»Das Ergebnis kam für uns überraschend«, stellt Betriebshofleiter Fritsch fest. Klar sei zunächst, dass das Wasser der Radiumquelle nicht als Trinkwasser geeignet ist. Gemeinsam habe man nun nach der Ursache für die Verunreinigung gesucht. Der Quellschacht sei in einem Top-Zustand. Bei einer Begehung konnte keine toten Tiere oder Wurzeln gefunden werden, die in den Schacht geraten sind. Auch Sand und Schlamm, wie sie sich in jedem Brunnen im Wald auf dem Boden des Schachtes ansammeln, seien nicht vorhanden gewesen.
Ein Grund für die Belastung mit Keimen könne die lange Trockenheit sein. »Dann ist die Filterwirkung des Bodens nicht mehr so gut«, erklärt Wassermeister Daniel Uhl. Das Wasser könne dann schneller durch die Risse im Boden fließen. Möglich sei, dass der starke Regen der vergangenen Tage dann auch die Keime in die Quelle gebracht hat. In drei Monaten wird die Stadt Zell das Wasser der Radiumquelle erneut beproben, um festzustellen, ob sich Veränderungen ergeben haben.
Kein kontrolliertes Wasser
»Wir wollen das Wasser nicht schlecht machen«, betont Betriebshofleiter Matthias Fritsch. Das Hinweisschild »Kein Trinkwasser« werde aber dauerhaft am Brunnen bleiben, da das Wasser nicht kontrolliert ist.