Die Firma SEB Solartechnik hatte zu einem Vortrag unter der Überschrift »Ihr Dach kann mehr« die Bürger der Raumschaft in den Rietsche-Saal eingeladen. Rund 130 Interessierte fanden sich ein und wurden von Geschäftsführer Jürgen Gißler begrüßt unter ihnen auch Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Peter Fautz, der die Grußworte von Bürgermeisterin Daniela Paletta überbrachte.
Der erste Vortrag wurde von Hesso Gantert von der Ortenauer Energieagentur dargeboten. Er lieferte viele Informationen zum Thema Eigenverbrauch und Einspeisung von Strom aus PV-Anlagen. Hierbei wurde dargelegt, dass auch in der heutigen Zeit bei niederer Förder-Quote die Investition in eine solche Anlage immer noch rentabel ist. Zwar ist die Einspeise-Vergütung deutlich gesunken, aber die Preise für die PV-Anlagen sind ebenso gefallen.
So kann man unter bestimmten Umständen bereits nach acht Jahren eine Voll-Amortisation der Anlage erreichen. Dies ist abhängig von Bausituation und Himmels-Ausrichtung der PV-Anlage. Auch Ost-West-geneigte Dächer können inzwischen Strom mit Gewinn liefern, da die Leistungsfähigkeit heutiger PV-Module im Vergleich zu 2010 deutlich gestiegen ist. Es wurden in diesem Kontext verschiedene Dach-Bauformen erläutert und die jeweiligen Pros und Contras beleuchtet.
Mit dem Cloud-Modell Strom ansparen
Im weiteren Vortrag kam Robert Rehan von der Firma SENEC zu Wort, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der ENBW. Hierbei ging es unter anderem auch darum, wie man den Strom verwerten kann, wenn die Einspeisevergütung nach dem EEG-Gesetz wegfällt oder wenn der Einkaufs-Preis des Stromes teurer ist als die eigene Erzeugung. Die Solaranlage liefert noch weiterhin genügend Strom. Also kann man diesen überschüssigen Strom speichern und im Haushalt abrufen, wenn die PV-Anlage gerade keinen Strom liefert.
Ein besonderer Clou ist das sogenannte Cloud-Modell der Firma: wenn der Stromspeicher voll ist und trotzdem noch weiter Energie erzeugt wird, kann man den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und erhält dafür eine Stromgutschrift quasi, wie auf einem Sparbuch. Diesen Strom kann man dann später irgendwann wieder »abheben« und verbrauchen. Dieses »Stromsparbuch« ist also eine flexible Möglichkeit für Nutzer von PV-Anlagen die deutlich mehr Strom produzieren als der Haushalt aktuell verbrauchen kann und diesen Strom aber später verbrauchen wollen.
Der Verbraucher hat jederzeit sämtliche Betriebsparameter seines Stromspeicher-Systems über eine Handy-App im Blick. Unter anderem eben auch die Restlaufzeit der Stromversorgung.
Den Schlussvortrag hielt André Friedemann vom Steuerbüro Hecht + Friedemann. Er erläuterte die gesamten steuerlichen Zusammenhänge in Bezug auf die Erzeugung von Strom aus PV-Anlagen. Denn mit dem Verkauf von Strom wird der Betreiber Unternehmer und hat laufende Steuerpflichten, die er beachten muss.
Anschließend an die Veranstaltung gab es noch einen kleinen Umtrunk und viele Fachgespräche mit den Referenten. SEB-Solar-Geschäftsführer Jürgen Gißler war aufgrund des hohen Interesses der Bürger sehr zufrieden und plant bereits weitere ähnliche Veranstaltungen durchzuführen.