Am vergangenen Donnerstag feierte Werner Eckermann seinen 75. Geburtstag. Auch Bürgermeisterin Daniela Paletta kam zum Gratulieren in den Betrieb ins Ahfeld.
Der Fachbetrieb für automatische Türen und Tore ist Werner Eckermanns Lebenswerk. Überall in Baden-Württemberg findet man seinen Namen, wo sich die Eingänge von Geschäften, Banken und Hotels wie von Zauberhand öffnen. »Der Meistertitel und die Gründung des Betriebs waren meine Ziele und Herausforderungen«, sagt Eckermann stolz zurückblickend.
In Prinzbach aufgewachsen
Geboren wurde er am 8. August 1944 in Lahr. Sein Vater, Mauerermeister Gustav Eckermann, ist im Krieg gefallen. So zog die ganze Familie nach Prinzbach auf den elterlichen Hof, den Christbauernhof. Dort wuchs Werner Eckermann auf, ging zur Schule und begann schließlich eine Lehre als Schlosser- und Landmaschinenmechaniker in Seelbach. Mit dem Fahrrad fuhr er fürs Wochenende über den Schönberg nach Hause. Mit 16 Jahren hatte der Jubilar den Gesellenbrief in der Tasche und gelangte fünf weitere Jahre auf zwei Rädern, jetzt jedoch täglich und mit einem Kreidler-Moped, über den Berg zur Arbeit.
Metallbauer aus Leidenschaft
Mit der Ausbildung und etwas Berufserfahrung in der Tasche, zog es Eckermann 1966 nach Freiburg zu einem Metallbaubetrieb, in dem Fenster und Türen aus Aluminium sowie Glasfassaden gefertigt und montiert wurden. In Abend- und Wochenendkursen bereitete er sich auf die Meisterprüfung vor, die er 1968 als jüngster Schlossermeister Baden-Württembergs ablegte. Beruflich entwickelte er sich anschließend als Meister in einem Stahlbau-Metallbaubetrieb weiter. 1973 übernahm Werner Eckermann den Außendienst im Bereich Baden-Württemberg für eine Tür- und Toranlagenfirma aus dem Ausland.
1987 dann der Schritt in die Selbstständigkeit. Eckermann gründete selbst einen Fachbetrieb für automatische Türen und Tore, der in der heimischen Garage seine erste Werkstatt fand. Der Kundenkreis wuchs und so wurde 1992 ein neuer Betrieb in der Ahfeldstraße gebaut. »Nur durch die Hilfe meiner Frau war diese große Leistung überhaupt möglich«, bedankt sich das Geburtstagskind auch nach all den Jahren noch bei seiner großen Liebe. Neben qualitativ guter Arbeit waren Flexibilität und ein hohes Serviceniveau die Säulen des Erfolgs. Sehr stolz ist Eckermann auf seinen Sohn Stephan, der den Betrieb übernommen hat und weiterführt.
Ehrenamtlich engagiert
Die Frau an der Seite von Werner Eckermann ist seit dem Jahr 1969 Maria Neumaier aus Steinach. Das Paar hat vier Kinder und fünf Enkelkinder.
Ehrenamtlich war der Jubilar lange Zeit im Schwarzwaldverein tätig. Als zweiter Vorsitzender organisierte er mit seiner Frau die Familien-Picknicks, sorgte dafür, dass die Skilanglauf-Gruppe integriert und der Verein verjüngt wurde. Am Bau der Hangerersteinhütte war er maßgeblich beteiligt.
Auch kommunalpolitisch war Eckermann aktiv. 1984 errang er einen Sitz im Gemeinderat, was seinem Engagement in Sachen Bau des Rückhaltebeckens geschuldet war. Eckermann war Mitbegründer der Bürgerinitative. Die Demonstrationen gegen die hohe Staumauer sind allen Biberachern, die die Zeit miterlebt haben, noch im Gedächtnis. Der Einsatz und die Kontakte Eckermanns haben dazu beigetragen, dass das Rückhaltebecken schließlich wesentlich kleiner realisiert wurde als ursprünglich geplant. Außerdem organisierte er die 850-Jahr-Feier der Gemeinde mit.
Musik, Benzin und frische Luft
Damals wie heute ist Werner Eckermann gerne an der frischen Luft. Gemeinsamen Sport, wie Wandern, Skilanglauf, Rad- und Mopedtouren, pflegt er nach Kräften. Das Musizieren auf der Mundharmonika und dem Akkordeon beschert ihm außerdem Glücksmomente, die immer wieder auch in der Zeitung festgehalten wurden. 2016 sendete er zum Beispiel musikalische Weihnachtsgrüße auf der Mundharmonika bei der Krippenausstellung im Fürstenberger Hof. Zwei Jahre zuvor begeisterte er bei der Talent-Show im Rahmen der Oberharmersbacher Gallen-Kilwi das Publikum. Nicht weniger Aufmerksamkeit erregt sein motorisiertes Hobby.
Das »Lebensgefühl Kreidler« bringt er gerne in die Welt, wenn er alleine oder mit anderen Kreidler-Freunden seine Zweitakter durch die schöne Ortenau chauffiert.
Die letzten zwölf Monate hatten mit dem Diamantenen Meisterbrief und der goldenen Hochzeit gleich zwei großartige Jubiläen zu bieten.
Viel Freude machen Opa und Oma zudem die Enkelkinder, die ihre Großeltern »ganz schön auf Trab halten«. Ohne die Familie, ganz besonders seiner Frau – das ist Werner Eckermann besonders wichtig zu sagen – hätte all das nicht geklappt: »Ich möchte der ganzen Familie, besonders meiner Frau, und den Mitarbeitern für die Mithilfe und dem weit oben Vergelt’s Gott sagen.«
Die Schwarzwälder Post wünscht ihrem langjährigen Leser weiterhin alles Gute und noch viele Jahre mit der Familie und den Enkeln, Musik und den Hobbys an der frischen Luft.





