Mit einem dreitägigen Fest feierte die Kinzig-Brennerei Brosamer den 15. Geburtstag ihrer Whisky-Produktion. Im Jahr 2004 gab es erstmals einen Whisky aus Biberacher Produktion. Ein Teil der Lagerbestände wurde sorgfältig in Eichen- und später in Sherryfässern gelagert und kann nun als 15-jähriger Whisky angeboten werden. Bereits am Donnerstagabend feierten zahlreiche Ehrengäste dieses besondere Ereignis mit der Familie Brosamer. Am Samstag und Sonntag nutzen viele Besucher die Gelegenheit, den Betrieb und die regional erzeugten Produkte kennenzulernen.






»Es ist soweit«, machte Brennmeister Martin Brosamer den besonderen Moment deutlich: Erstmals konnte er aus den Lagerbeständen 15 Jahre alten Whisky anbieten. Seit Donnerstag ist der »Annorum« nun offiziell auf dem Markt. Allen voran dankte Martin Brosamer seiner Frau und der ganzen Familie, die im Betrieb mithelfen und auch das Aktionswochenende mit ermöglicht haben.
Zur Pre-Night begrüßte die Familie Brosamer zahlreiche Ehrengäste, darunter die Biberacher Bürgermeisterin Daniela Paletta und Haslachs Bürgermeister Philipp Saar. Das Amt für Landwirtschaft war durch die stellvertretende Amtsleiterin Andrea Ganter vertreten. Seitens des Landfrauenverbandes Südbaden gratulierte die 1. Vorsitzende Rosa Karcher zum Jubiläum. Der 1. Vorsitzende Ulrich Müller vertrat bei der Feier den Verband Badischer Klein- und Obstbrenner. Bildungsreferent Helmut Lehmann, zuständig beim Regierungspräsidium Freiburg für die landwirtschaftlichen Berufe, würdigte das große Engagement von Brennmeister Martin Brosamer in der Berufsausbildung.
Familienbetrieb in vierter Generation
»Sie bewirtschaften aus Leidenschaft die Kinzig-Brennerei«, lobte Bürgermeisterin Daniela Paletta den Einsatz von Tanja und Martin Brosamer, die den Hof in der vierten Familiengeneration führen. Die Kinzig-Brennerei verbinde Genuss mit bester Qualität, Kultur mit Tradition und Gemütlichkeit mit herzlicher Gastfreundschaft. Die Probier- und Vesperstube sei eine Bereicherung für Feriengäste und auch für die Einwohner ein ideales Ausflugsziel.
Unglaublich sei die Zahl der Obstbäume und Beerenstöcke, deren Früchte die Grundlage für hochwertige Schwarz-wälder Brände liefere. Mit der erfolgreichen Whisky-Produktion habe sich die Kinzig-Brennerei einen guten Namen in der ganzen Region geschaffen. »Die Gemeinde ist stolz, solch einen innovativen regionalen Erzeuger im Ort zu wissen«, gratulierte Bürgermeisterin Daniela Paletta. Als Geburtstagsgeschenk überreichte sie der Familie Brosamer einen Apfelbaum.
Die stellvertretende Amtsleiterin Andrea Ganter vom Amt für Landwirtschaft des Ortenaukreises hob hervor, dass die Familie Brosamer ihren Betrieb innovativ weiterentwickelt habe. Sie bedankte sich für die Bereitschaft, den Hof und Brennerei im Rahmen der »Gläsernen Produktion« für die Bevölkerung zu öffnen. Mit dem Schwerpunkt Kinzig-Brennerei leiste die Familie Brosamer einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft in der Ortenau. Stellv. Amtsleiterin Ganter verwies auf die zahlreichen Prämierungserfolge, die Brennmeister und Edelsommelier Martin Brosamer mit seinen Erzeugnissen schon erzielt habe. Der 15-jährige Whisky »Annorum« sei nun ein weiteres Highlight und ein beeindruckendes Zeichen der erfolgreichen, betrieblichen Entwicklung. Mit weiteren innovativen Schritten, wie dem Geo-Coching sei es Martin Brosamer gelungen, das Brennereiwesen zu professionalisieren.
Andrea Ganter unterstrich auch den Einsatz des Biberacher Brennmeisters als Dozent an der Fachschule für Landwirtschaft. Die Brennereifachklasse für Klein- und Obstbrenner finde inzwischen bundesweite Beachtung. Mit dem Blick auf die Aktion »Gläserne Produktion« stellte sie fest, dass damit schon seit 29 Jahren Transparenz und Offenheit für den Verbraucher geschaffen und Vertrauen in die regionale Lebensmittel- und Getränkeproduktion aufgebaut werde.
Regional for Future
Rosa Karcher, die 1. Vorsitzende des Landfrauenverbands Südbaden rief den Ehrengästen zu: »Die Anwort auf die Aktivitäten von ,Friday for Future‘ heißt ,Regional for Future‘!« Der Umwelt- und Artenschutz brauche vor allem praktikable Lösungen. Sie hob den Wert der Streuobstwiesen hervor. Eine Absage erteilte die Landfrauen-Vorsitzende dem Volksbegehren pro Biene, das zwar gut gemeint, aber mit eklatanten Folgen für die südbadische Landwirtschaft verbunden sei.
Der Familie Brosamer bestätigte Rosa Karcher, dass sie mit Bullenmast, Ackerbau, Vesperstube und Destillerie erfolgreich die Landwirtschaft betreibe. Mit der Whisky.Produktion habe sie erfolgreich Neuland beschritten und den Zeitgeist getroffen. Brennmeister Martin Brosamer beherrsche die ganze Klaviatur des Brennens, seine Frau Tanja sei als Agrar-Bürofachfrau ebenfalls eine wichtige Stütze für den bäuerlichen Betrieb.
Gläserne Produktion war Besuchermagnet
Bei idealen äußeren Bedingungen folgten am Sonntag zahlreiche Besucher der Einladung zur »Gläsernen Produktion«. Rund um den Hof konnten die Besucher sich mit Speisen und Getränken verwöhnen lassen oder an verschiedenen Ständen sich über den landwirtschaftlichen Betrieb informieren. Vor allem der Blick in die Brennerei und in das imposante Fasslager durften dabei nicht fehlen. Brennmeister Martin Brosamer informierte die Gäste über die Lagerung der Whiskys in Eichen- und Sherryfässern. Für die Eichenfässer würde seit dem Jahr 2016 Eichen aus dem Biberacher Forst verwendet. Martin Brosamer: »Mehr Regionalität geht nicht!«
Neben der Kinzig-Brennerei konnte sich vor allem die Landbevölkerung einen Überblick über die Bullenmast und an verschiedenen Stationen auch über die landwirtschaftliche Produktion der Familie Brosamer verschaffen.
Für musikalische Unterhaltung sorgte im Festzelt die Band »Die Egerländer – Im Ernst wir Moschen weiter«, das Duo Gisela und Karl-Heinz« sowie »Herry und seine Gitarre«. Auch für die Kinder war mit einer Hüpfburg und dem Streichelzoo des Biberacher Kleintierzuchtvereins gute Unterhaltung geboten. Im Einsatz war auch die Feuerwehr Biberach, die den Verkehr regelte, und der DRK-Ortsverein, der bei dem Volksfest für medizinische Notfälle bereitstand.
Schon am Samstagabend wurde auf dem Hofgelände schwungvoll gefeiert. Die Band »PAN« sorgte dabei für den guten Sound. Das Team um Martin und Tanja Brosamer bewirtet die Gäste und sorgte für Sommerfeeling. Insgesamt war das bäuerliche Fest eine gelungene Werbung für die Kinzig-Brennerei ingesamt und für den Biberacher Whisky im Besonderen.