Eine traumhafte Kulisse für die »Premiere« des neugegründeten Vereins »Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V.«. Bei der mittlerweile 16. Auflage des beliebten Landfahrzeuge-Treffens übernahmen sie erstmals auch die Bewirtung und wurden mit bestem Festwetter und rund 600 Besuchern belohnt. Zudem trudelten bis zum frühen Nachmittag 115 Unimogs und Schlepper ein – ebenfalls ein rekordverdächtiger Wert.
Kein Wunder, dass Gerhard Große, Vorsitzender der Schlepperfreunde, zufrieden mit dem Wetter um die Wette strahlte. Besonders freute er sich, dass viele Familien mit Kindern den Weg in die neue Ortsmitte fanden und auf dem bestens präparierten Festplatz verweilten. Hier stand besonders der imposante Fallschirm im Blickpunkt, der durchgehend Schatten spendete und vielfach bestaunt und fotografiert wurde. Es handelte sich dabei um einen echten Lastenfallschirm mit 30 Meter Durchmesser, wie Gerhard Große verriet.
Nachhaltigkeit im Blick
Neben dem Schutz vor der Sonne haben sich die Veranstalter aber auch Gedanken zum Schutz der Umwelt gemacht. Um Abfall zu reduzieren kam kompostierbares Geschirr und Besteck zum Einsatz. So bestanden Messer und Gabeln aus gepresster Maisstärke und Teller und Schüsseln aus gepressten Bambusblättern. Bei den Getränken kamen Gläser und Keramik zum Einsatz.
Eine weitere Neuerung, die sehr gut angenommen wurde, war das Schwarze Brett. Hier bot sich die Gelegenheit Verkaufsanzeigen und Kaufgesuche zu veröffentlichen, die im Nachgang dann auch auf der Internetseite des Vereins erscheinen. Ebenfalls rege in Anspruch genommen wurde ein aufgestelltes »Lob- und Tadel-Kästchen«, schließlich will man wissen, ob sich die Besucher wohl fühlen oder Anregungen für Verbesserungen haben.
Im Mittelpunkt standen jedoch die zahlreichen historischen Unimogs und Schlepper sowie deren Besitzer, die gerne mit Informationen zur Stelle waren. Gerade für die Jüngsten waren die zum Teil imposanten Landmaschinen ein wahrhaftes Erlebnis. So verwunderte es nicht, dass viele Kinder begeistert auf dem Fahrersitz Platz nahmen, um die urigen Gefährte aus der Nähe zu betrachten. In der Szene wird es zwar nicht gerne gesehen, dass fremde Personen auf die Maschinen klettern, aber wer kann schon strahlenden Kinderaugen eine freundlich vorgetragene Bitte abschlagen?
»Winterbur« Wilhelm Schmieder freute sich über die zahlreichen befreundeten Vereine, die zum Teil weite Strecken auf sich nahmen um nach Biberach zu kommen. Über die Jahre sind so enge Freundschaften entstanden, die mit regelmäßigen Gegenbesuchen gefestigt werden. So sind z.B. Unimog- und Schlepperfreunde aus Freudenstadt, Gütenbach, Emmendingen, dem Renchtal, aus Kirnbach, Altenheim und Gengenbach-Reichenbach erschienen. Letztere veranstalten nächste Woche übrigens ihr eigenes Schleppertreffen, zu dem sich dann auch die Biberacher Unimog- und Schlepperfreunde gesellen werden.
Heimatmuseum geöffnet
Doch nicht nur große und kleine Schlepper sowie Unimogs gab es zu bestaunen. So hat zum Beispiel Otmar Schmidt aus Bombach verschiedene historische Arbeitsgeräte von der Hochdruckspritze über diverse Balkenmäher bis zum Kultivator aus dem Rebanbau ausgestellt. Besondere Aufmerksamkeit erzeugte auch Hans Göhring, der mitsamt Dackel in seinem zitronengelben Renault Rodeo Freizeitwagen den Weg von Zell nach Biberach gefunden hat.
Über großen Zuspruch freute sich auch Marlene Herrmann vom Historischen Verein, die das Ketterer-Haus-Museum geöffnet hatte. So konnten zahlreiche Oldtimer-Liebhaber noch einen staunenden Blick in das urige Heimatmuseum werfen.