Vom Erste-Hilfe-Kurs über Demenz bis hin zur Sterbebegleitung: Knapp 50 Stunden Fortbildung mit diversen Referenten haben je zehn Helferinnen und Helfer aus beiden Nachbarschaftshilfen absolviert. Der Qualifizierungskurs wurde über die Katholische Landfrauenbewegung und die AOK Pflegekasse von Oktober 2018 bis April 2019 angeboten.
Ab 2019 gelten neue Verordnungen. So verlangt zum Beispiel die neue Unterstützungsangebote-Verordnung (UstA-VO) eine Qualitätssicherung beziehungweise eine fachliche Eignung der Helfer, die zur Unterstützung im Alltag bei eingestuften Personen eingesetzt werden. Mindestens 30 Stunden Fortbildung und jährlich acht Stunden Weiterbildung plus eine Fachkraft sind gefordert. Grundlage ist die Anerkennung der Angebote, damit pflegebedürftige Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung für die Inanspruchnahme der Angebote erhalten können. Beide Nachbarschaftshilfen mussten hierzu ein neues Konzept erarbeiten, eine Fachkraft ernennen und alles vom Landratsamt Offenburg genehmigen lassen.
»Hilfe von Haus zu Haus Biberach e.V.« und das Soziale Netzwerk Oberharmersbach kooperieren in der Weiterbildung und wechseln sich mit den verschiedenen Kursangeboten ab.
Am 9. April fand nun der letzte Abend im Lernzentrum Biberach statt, zu dessen Thema »Organisierte Nachbarschaftshilfe« eigens Susanne Hartmann vom Netzwerk Freiburg angereist war. Vorsitzende Andrea Mäntele begrüßte alle Anwesenden, darunter Cornelia Lehmann und Johanna Lehmann vom Netzwerk Oberharmersbach sowie die beiden Referenten. Nach einer einstündigen Einweisung in das Thema des Abends ging es zum offiziellen, festlichen Teil dieses Abends über.
Andrea Mäntele zitierte Papst Benedikt XVI., der einmal sagte: »Menschen brauchen Menschlichkeit. Sie brauchen die Zuwendung des Herzens.« Wie wichtig das insbesondere bei den älteren und oft einsamen Menschen ist, erlebt man täglich. Dieser soziale Gedanke war 2012 der Grundstein für die Entstehung der Nachbarschaftshilfe.«
Die Vorsitzende dankte den Helfern, nicht zuletzt im Namen der Einsatzleitung Ruth Champion für ihr Engagement und ihre Bereitschaft mitzugehen und alle Hürden und Steine, die in den Weg gelegt werden, gemeinsam zu überwinden – zum Wohl der älteren und hilfsbedürftigen Menschen.
Auch der Biberacher Fachkraft Gudrun Blum-Ordenbach wurde herzlich gedankt. Sie hatte an vielen Abenden die Gruppe begleitet. Susanne Hartmann überreichte die Fortbildungszertifikate und Jutta Eisenblätter vom DRK ihre Bescheinigungen für die Helfer.
Im Anschluss tauschte man sich bei einem kleinen Imbiss noch ein wenig aus. Tenor der Helfer: »Dieser Kurs war eine echte Bereicherung für unsere Arbeit, aber auch für jeden Einzelnen im persönlichen Umfeld.«