Unterstützung in schwierigen Situationen verspricht das »Haus des Lebens« in Offenburg minderjährigen und volljährigen Schwangeren und Müttern. Jetzt erhält es selbst Unterstützung und darf sich über den Erlös der Fliegerfest-Tombola der Hydro Systems KG freuen.
Die geschäftsführende Gesellschafterin der Hydro Systems KG Barbara Huttegger und der Personalleiter des Unternehmens Carlo Kälble empfingen Doreen Schwahl und Andrea Bitsch-Doll vom »Haus des Lebens« am Montag am Biberacher Firmensitz. Mit dabei: ein Scheck in Höhe von 3.000 Euro. Die Summe liegt über dem üblichen Betrag, was darauf zurückzuführen ist, dass die Preise für die Tombola-Lose in diesem Jahr deutlich erhöht worden waren. Der Beliebtheit der Aktion hatte dies keinen Abbruch getan. Alle Lose waren beim Fliegerfest wie immer in kürzester Zeit vergriffen. Zum einen, weil attraktive Preise lockten, zum anderen aber auch, weil jeder weiß, dass die Einnahmen einem guten Zweck zugute kommen.
Mutter-Kind-Bindung
Bei ihrer Recherche nach einem geeigneten Spendenzweck war Barbara Huttegger auf das »Haus des Lebens« aufmerksam geworden. Die Einrichtung unterstützt seit 1991 Mütter, für die es meist aufgrund psychischer Vorbelastungen schwierig ist, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen, ebendies zu tun. »Wir wollen eine möglichst normale Situation für die Kinder schaffen und die Mamas stärken«, erläuterte Fachbereichsleiterin Andrea Bitsch-Doll. Dafür kümmern sich rund 60 Mitarbeiterinnen im 24-Stunden-Dienst rund ums Jahr um die Bewohnerinnen, die in drei Wohngruppen untergebracht sind. Das Leben in den beiden Wohngruppen im Haupthaus ist so organisiert, dass sich die Mütter voll und ganz auf ihre Kinder konzentrieren können. Dafür erhalten sie bei alltäglichen Dingen viel Unterstützung. Bevor die Bewohnerinnen in ein eigenständiges Leben starten, lernen sie im »Trainingswohnen« ihren Alltag selbst zu meistern.
Ebenfalls Teil der Einrichtung ist das Kinderhaus. Dort wird der Nachwuchs nicht nur versorgt, sondern ganzheitlich betreut und individuell gefördert, während die Mütter die Schulbank drücken, einer Ausbildung nachgehen oder Projektarbeit leisten. Andrea Bitsch-Doll weiß: »Mindestens ein Jahr dauert es, bis die Hilfe wirksam sein kann.« Ein bis zwei Jahre beträgt deshalb die durchschnittliche Verweildauer.
Feinfühlige Beziehung
Doreen Schwahl ist die Fachbereichsleiterin fürs Wohnen. Wie Andrea Bitsch-Doll, Fachbereichsleiterin für das Kinderhaus, ist sie STEEP-Beraterin. STEEP steht für »Steps Toward Effective Enjoyable Parenting«, also Schritte hin zu gelingender und Freude bereitender Elternschaft. Jede Bewohnerin des »Haus des Lebens« nimmt am STEEP-Elternschulprogramm teil. In seinem Rahmen werden die Kompetenzen der Mütter gestärkt, Fördermöglichkeiten aufgezeigt, Bindungsarbeit geleistet. »Ziel ist eine feinfühlige Eltern-Kind-Beziehung«, fasste Andrea Bitsch-Doll zusammen.
Extras für die Kinder
Das Jugendamt ist der Kostenträger für die Hilfe, der Ortenaukreis ist Hauptbeleger. Für Angebote, die über das hinausgehen, was der Leistungskatalog des Kostenträgers beinhaltet, wird Extra-Budget benötigt. »Die Kinder sind die, die den schweren Start haben«, sagte Barbara Huttegger und wünschte sich, dass die Spende für die Kinder eingesetzt wird, etwa für die Anschaffung von Förderspielzeug oder ähnlichem. Doreen Schwahl ist sich sicher, dass das Geld einer guten Verwendung zugeführt wird und verspricht Rückmeldung zu geben.