Mit Windkraft und Sonnenenergie konnte die Bürger-Energiegenossenschaft im vergangenen Jahr Gewinn erwirtschaften. Belastend für die kleine Genossenschaft ist der hohe Prüfungsaufwand. Außerdem ist es derzeit schwierig, die Geschäftstätigkeit im Bereich der regenerativen Energieversorgung sicher und gewinnbringend auszuweiten. Getragen wird die Bürger-Energiegenossenschaft Biberach von 57 Mitgliedern die 405 Anteile bzw. ein Kapital von 203.000 Euro gezeichnet haben.
»Die Windkraft bereitet uns Freude«, stellte Vorstandssprecher Dieter Schwörer in seinem Jahresbericht fest. Das Jahr 2017 sei ein windreiches gewesen und auch in den ersten Monaten des Jahres 2018 liege die Energieausbeute über den Prognosen. Die Bürger-Energiegenossenschaft Biberach ist am Windrad auf der Prechtaler Schanze beteiligt und konnte hier Einnahmen von knapp 18.000 Euro verbuchen, was einer Rendite von sechs Prozent entspreche.
Auch die Windausbeute der Anlagen auf dem Kambacher Eck, die von der Badenova betrieben werden, liegen deutlich über den Erwartungen. Hier prüfe die Bürger-Energiegenossenschaft Biberach nun die Möglichkeit, sich als Kommanditist zu beteiligen. Die Gemeinden Steinach und Schuttertal haben sich mit 100.000 bzw. 50.000 Euro an den Windrädern beteiligt.
Neben der Beteiligung an der Prechtaler Schanze betreibt die Bürger-Energiegenossenschaft Biberach drei Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Feuerwehrgerätehauses, der Verbandskläranlage und auf dem Gemeindebauhof.
Geschäftstätigkeit ausweiten
Vorstandssprecher Dieter Schwörer stellte fest, dass
die Bürger-Energiegenossenschaft ihre Geschäftstätigkeit ausweiten wolle und dafür auch Kapital zur Verfügung habe. Allerdings sei dies derzeit nicht einfach, dies gewinnbringend und auch sicher zu tun. Ladesäulen für Elektrofahrzeuge könnten noch nicht gewinnbringend betrieben werden.
Auch bei der Suche nach geeigneten großen Dachflächen für weitere Photovoltaikanlagen sei man noch nicht fündig geworden. Die Anfrage, das Dach des Kindergartens St. Blasius zu nutzen, wurde von erzbischöflichen Ordinariat abgelehnt.
Belastend, so Dieter Schwörer, sei für die Bürger-Energiegenossenschaft der hohe Prüfungsaufwand, auch wenn kleinere Genossenschaften vom Gesetzgeber etwas entlastet wurden. Darüber hinaus bereite die Umsetzung der Datenschutzverordnung zusätzliche Aufwand.
Jahresüberschuss gesteigert
Steuerberater Ralf Hecht erläuterte der Versammlung den umfangreichen Jahresabschluss. Seit dem Bestehen im Jahr 2013 hat die
Bürger-Energiegenossenschaft 240.101 Euro investiert. Die Bilanzsumme betrug im vergangenen Jahr 222.000 Euro. Rückstellungen wurden für eine mögliche Rückbauverpflichtung der Solardächer sowie die Prüfungs- und Beratungskosten gebildet. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat arbeiten ehrenamtlich.
Der Jahresgewinn konnte von 2.647 Euro im Jahr 2016 auf 3.567 Euro im Jahr 2017 gesteigert werden. Die Versammlung beschloss, den Jahresüberschuss auf das Jahr 2018 vorzutragen. Bei einem Eigenkapitalanteil von 96 Prozent wurde eine Verzinsung von 1,67 Prozent erreicht. Zwei Prozent seien bei einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit möglich, so die Prognose.
Geändert wurde von der Generalversammlung die Satzung. Beim Tod eines Mitglieds geht der Genossenschaftsanteil auf die Erben über. Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmandate wurde aus der Satzung gestrichen.
Aufsichtsrat im Amt bestätigt
Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde von Frank Kunzelmann durchgeführt und von den Mitgliedern einstimmig erteilt. Kunzelmann ist Vorstand der Bürger-Energiegenossenschaft des E-Werks Mittelbaden. Er bestätigte, dass auch das E-Werk auf der Suche nach geeigneten Projekten sei. Eine Investitionssumme von 5,7 Millionen Euro stehe zur Verfügung. Da sich die gesetzlichen Vorgaben und die Renditen geändert haben, seien viele Projekte nicht mehr rentabel.
Bei den anstehenden Wahlen wurden die amtierenden Aufsichtsräte für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Aufsichtsratsvorsitzende bleibt Bürgermeisterin Daniela Paletta. Sie war für den Abend entschuldigt. Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender ist Wolfgang Haaser; Schriftführer Robert Fix; Aufsichtsräte sind Ansgar Günther und Josef Ringwald. Die Vorstandsämter bleiben in den Händen von Dieter Schwörer (Vorstandssprecher), Aldrin Mattes (technischer Vorstand) und Bernd Gißler (kaufmännischer Vorstand).
»Wir wollen mit ihrem Geld auch in Zukunft gewinnbringend arbeiten«, versprach Vorstandssprecher Dieter Schwörer den versammelten Mitgliedern am Ende der harmonischen Generalversammlung.
Klar, mit Subvention durch das EEG durch den Strimverbraucher rechnet es sich – ohne ist es unwirtschaftlich! Es ist Umverteilung von Unten nach Oben! Eine große soziale Ungerechtigkeit ist das EEG. Deutschland hat inzwischen die höchsten Strompreise Europas. Geringverdiener sind am stärksten betroffen. Wer Strom spart wird bestraft weil der Strompreis pro kWh steigt. Rechnen Sie mal die Grundgebühr mit. Strom wird unbezahlbar. In manchen Gebieten Deutschlands kostet die kWh Ökostrom inkl. Grundgebühr bis zu 45 Cent.