Nach 27 Jahren als Dirigent und musikalischem Leiter des Männergesangvereines Liederkranz will Reinhard Ruf kürzer treten. Ende des letzten Jahres gab er bekannt, den Dirigentenstab niederzulegen. Damit ging eine erfolgreiche Ära für den Chor zu Ende, die im Rahmen der Generalversammlung am Samstag im Gasthaus »Kreuz« noch einmal gewürdigt wurde. Die Nachfolge tritt Sonja Große aus Biberach an.



Schon als Jugendlicher hat der Gesang Reinhard Ruf begeistert und so kann er auf eine beeindruckende und erfolgreiche rund 65-jährige Laufbahn mit Stolz zurückblicken. Mit 18 Jahren trat er 1952 dem Gesangverein Baden-Baden bei und bereits im Alter von 20 Jahren übernahm er in seiner Heimatgemeinde beim MGV Zunsweier die Verantwortung als Dirigent, die er in der Folge 34 Jahre lang ausübte. Stolz ist Reinhard Ruf auch auf seine zweijährige Dirigentenausbildung, die er bei Dr. Knöll in Offenburg absolvierte. Doch damit nicht genug, weitere Aufgaben und Chöre gesellten sich im Laufe der Jahre zu seinem musikalischen Schaffen hinzu. Teilweise leitete er bis zu fünf Chöre gleichzeitig. Den Meiko-Betriebschor dirigierte er 30 Jahre lang, 24 Jahre wirkte er beim MGV Ichenheim und jeweils 10 Jahre trug er die musikalische Verantwortung der Männergesangsvereine der Stadt Gengenbach, in Berghaupten und Grießheim. Weiterhin den Dirigentenstab schwingen wird er beim Eisenbahnerchor Offenburg, den er seit 1970 leitet, also nunmehr schon seit beachtlichen 48 Jahren.
Eine Ära geprägt
Im Jahr 1991 übernahm Reinhard Ruf den Posten des Dirigenten beim Männergesangverein Liederkranz und leitete in dieser Zeit viele Konzerte. Besonders in Erinnerung bleiben dabei die beiden Jubiläen 1992 und 2017, als der MGV sein 100. bzw. das 125-jährige Jubiläum feiern konnte. Sein Wirken galt dem klassischen Liedgut und den Volksliedern. Doch auch neuen Ideen zeigte er sich aufgeschlossen und führte so das erfolgreiche Matinee-Singen in Biberach ein. Unvergessen sind zudem seine Solo-Einlagen als Tenor bei vielen Veranstaltungen. »Nun im Alter von 83 Jahren ist es Zeit etwas kürzer zu treten« begründet Reinhard Ruf seine Entscheidung.
»Wir haben Dir viel zu verdanken und verlieren einen großartigen Dirigenten« würdigte Vorsitzender Markus Heizmann die Leistung von Reinhard Ruf. Auch Ehrenvorsitzender Eugen Kammerer dankte dem langjährigen Dirigenten und Freund in einer emotionalen Rede: »Wir haben mit Deiner Verpflichtung das große Los gezogen!« Bürgermeisterin Daniela Paletta erinnerte an die Ehrung seitens der Gemeinde zum »Tag des Ehrenamts« im Jahr 2016 und hob seine Lebensleistung hervor: »Singen ist sein Leben – danke für das jahrelange ehrenamtliche Engagement im MGV«.
Nachfolge ist geregelt
Mit der 46-jährigen Sonja Große aus Biberach hat der Männergesangverein schon die Nachfolge geregelt. Sie trat 1995 als Sängerin in den Kirchenchor ein und leitet diesen seit nunmehr zehn Jahren als Dirigentin. Seit 2017 hat sie zusätzlich noch das Dirigat beim Gesangverein Steinach übernommen. »Leben ohne Musik machen geht nicht« sagt die passionierte Sängerin über sich selbst. Ihr Ziel ist es dem Männerchor bei den Proben Fröhlichkeit und das Gefühl für die Musik zu vermitteln. »Wer die Musik fühlt, kann die Emotionen auch auf das Publikum transportieren« ist ihr Credo. Sie will den 18-köpfigen Chor zudem als reinen Männerchor erhalten und strebt keinen gemischten Chor an. Für ihren Vorgänger hat sie nur lobende Worte: »Danke für die tolle Auswahl der Stücke und den unermüdlichen Einsatz. Du hast den Sängern gezeigt, was in ihnen steckt«.
Konzert im Rietsche Saal
Das erste Konzert mit dem Männergesangverein wird Sonja Große am 30. Dezember im Rietsche Saal leiten. Es soll jedoch kein klassisches Weihnachtskonzert sein, sondern unter dem Motto: »Unsere Heimat – der Männerchor« neue Akzente setzen. »Lasst uns neue Wege ausprobieren« munterte sie die Sänger auf. Die Klavierbegleitung des Konzerts übernimmt ihre 18-jährige Tochter, die ebenfalls schon ein Dirigat inne hat und seit 2017 den Kirchenchor Wolfach musikalisch leitet.
Leider einige inhaltliche Fehler aber der Tenor stimmt. Nicht Sylvia sondern Sonja Große. Die Tochter ist erst 18 und nicht 20. und die hat nicht den Gesangverein Steinach ( den habe ich selbst) sondern den Kirchenchor Wolfach.
Hallo Frau Große,
danke für Ihre Rückmeldung und Entschuldigen Sie den Lapsus bei Ihrem Namen – da habe ich etwas durcheinander gewirbelt. Ausgerechnet in der Unterzeile der Überschrift, den Bildunterschriften und im Vorspann. Im Text habe ich Sonja Große geschrieben – auch in allen meinen Aufzeichnungen nur Sonja notiert – keine Ahnung warum sich stellenweise Silvia eingeschmuggelt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Spitz