Mit einem letzten närrischen Umzug durch das Dorf, der Ausgabe der schmackhaften Oberdörfler Narrensuppe und der traditionellen Verbrennung der Hexe am Abend ging am gestrigen Fasentdienstag die Biberacher Jubiläumsfasent zu Ende.




Angeführt vom ausgelassenen Narrenrat, den Hästrägern der Reiherhexen, Biber sowie Bergwerksgeistern schlängelte sich gestern nachmittag nochmals eine große Narrenschar durch Biberach in Richtung Neue Ortsmitte, wo die Fasent in die Schlussrunde ging. Musikalisch begleitet wurde der närrische Lindwurm von der Blaskapelle Biberach. Mit dabei waren auch wieder die Jubiläumsgruppen Camanieras als Schwarzwald-Marie sowie die Wagenbauer von Schwarzwaldneger und Antarctica, die beide stolz ihr 25-jähriges Jubiläum feierten. Die närrische Vergangenheitsreise im 70. Jubiläumsjahr vervollständigten die Gruppe Schlingel mit ihrem rollenden Klassenzimmer sowie die Gruppe URP, die wieder als Rebhofhexen durch die zahlreichen Besucher am Umzugsweg verzauberten. Die närrische Familie kam zu Fuß und zu Pferde aus dem Wilden Westen daher, während sich die lustigen Prinzbacher Wagenbauer eigens im selbst gebauten Party-Express-Zug auf die närrische Reise begaben. Auf die Jagd nach dem bösen Wolf begaben sich auch wieder die Rebhocker, bevor sich die gesamte Narrenschar beim Festzelt in der Neuen Ortsmitte versammelte, um dort traditionell den Ausklang zu feiern.
Eine Prämierung der Umzugsgruppe fand in diesem Jahr nicht statt. »Wir haben die Gruppierungen einfach gebeten zum Jubiläumsjahr ihr Bestes zu geben« verriet Oberzunftmeister Helmut Büdel. Und somit war jeder, der die Biberacher Fasent bereichert hat, ein Gewinner. Überhaupt zeigte sich der Narren-Chef über den Verlauf mehr als zufrieden.
Seit 55 Jahren Oberdörfler Suppenköche
Als Belohnung verwöhnten zudem die Oberdörfler Suppenköche mit ihrer beliebten Narrensuppe das Fasent- Volk. Diese schöne Tradition wird von den Familien Echle, Duffner, Braun, Lehmann und Schwendemann nunmehr seit 1963, also schon im 55. Jahr gepflegt, wie das schmucke Spendenkässchen verriet, in das viele ihren Obolus hinterließen.
Hexenverbrennung am Narrenbrunnen
Am Abend ging die Fasent mit viel Wehklagen der Reiherhexen zu Ende. Beim Narrenbrunnen wurde das Feuer entzündet, in dem auch der Narr in Rauch aufging. Oberhexe Andreas Kammerer dankte allen Beteiligten, die zum Gelingen der zurückliegenden Fasent beigetragen hatten. Dank galt auch den Anwohnern des Narrendorfes. Mit dem Verlesen der Narrenleier stimmte man sich schon wieder auf die neue Fasent-Saison ein: »Nächstes Jahr wieder«.