Familienministerin Katarina Barley zu Besuch in der »Fliegerkiste«

SPD-Bundestagsabgeordnete war der Einladung ihrer Fraktionskollegin Elvira Drobinski-Weiß in den Wahlkreis gefolgt – Das Fliegerkiste-Konzept wird von den Familien gebraucht

Hoher Besuch in der »Fliegerkiste«: Am Freitagnachmittag informierte sich Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) vor Ort über die Kindertagesstätte, die seit dem Jahr 2011 gemeinsam von den Firmen Knauer und Hydro mit der Gemeinde Biberach betrieben wird. Die Bundestagsabgeordnete war einer Einladung ihrer SPD-Fraktions­kollegin Elvira Drobinski-Weiß in deren Wahlkreis Offenburg gefolgt.

Empfangen wurden die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten von Stefanie Wieckenberg, Richard Kammerer und Thomas Besch, den Geschäftsführern der Karl Knauer KG sowie von Hydro Systems. Auch einige Gemeinderäte bzw. Mitglieder des SPD-Ortsvereins Biberach freuten sich über das Kommen der Bundesfamilienministerin.

Und natürlich präsentierten Leiterin Edeltraud Seiler und ein Teil ihrer Crew mit Stolz ihre »Vorzeigeeinrichtung«. Elternbeiratsvorsitzende Blandine Andree und einige Mütter überreichten als süße Überraschung einen gebackenen Flieger. Derweil war der kleine Nicolas fürs Erinnerungsfoto in eine coole Flieger-Montur geschlüpft. Dass er in der »Fliegerkiste« die »Rote Gruppe« besucht, war wohl eher zufällig und nicht auf die politische Couleur der Ministerin abgestimmt. Die Mutter von zwei inzwischen fast erwachsenen Kindern verriet, dass diese in der Kita die »Gelbe Gruppe« besucht hätten.

»Wir sind stolz auf unsere Fliegerkiste«, erklärte Leiterin Edeltraud Seiler der Bundesfamilienministerin und betonte, dass man sich als »Bildungseinrichtung« verstehe. Dies reiche von der bilingualen Sprachförderung im Alltag, über das Projekt »Haus der kleinen Forscher« bis hin zur spielerischen Vorbereitung der Großen auf die Schulzeit.

»Wir haben keine Mittagspause und keine Ferien. Nur in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ist die Fliegerkiste geschlossen«, berichtete Richard Kammerer. Dieses hohe Maß an Flexibilität für die Eltern verlange auf der anderen Seite auch von den Mitarbeitern der Kindertagesstätte ein hohes Maß an Einsatz. Dies sei nur möglich, wenn man sich im Team wohlfühlt, ergänzte Leiterin Edeltraud Seiler: »Man muss mit Herzblut bei der Sache sein.«

Dass das »Konzept Fliegerkiste« von den Familien in Biberach und den Mitarbeitern der Firmen Knauer und Hydro gebraucht wird zeigt die Tatsache, dass alle 55 Plätze belegt sind und auch die Warteliste voll ist. Neben den Kindergartenkindern besuchen sechs Hortkinder die »Fliegerkiste«. Auch eine komplette Ferienbetreuung wird angeboten.

»Wir brauchen solche modernen Ansätze«, zeigte sich Ministerin Katarina Barley beeindruckt. Dies gelte sowohl für die Erziehungsarbeit als auch für die Öffnungszeiten, wie sie hier in Biberach realisiert werden. Sie zeigte sich aber auch bewusst, dass es dazu noch ein langer, politischer Weg sei. Die Familienministerin versprach, dass sie ihre Eindrücke mit auf höhere politische Ebenen mitnehmen wolle. Das notwendige Geld für solche Konzepte müsse indes der Bundesfinanzminister zur Verfügung stellen. Aber der sei in der Vergangenheit nur mäßig bereit dazu gewesen. »Der kommt doch aus diesem Wahlkreis?«, stellte die SPD-Bundestagsabgeordnete schmunzelnd in die
Runde.

Großzügiger zeigte sich Geschäftsführerin Stefanie Wieckenberg. Die überreichte der Bundesfamilienministerin zum Abschied einen Plüsch-Biber, der die Regierungsfrau auch im fernen Berlin an die Biberacher Vorzeigeeinrichtung erinnern soll.

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