Nach dreieinhalb Jahren wird Schwester Melanie die Kapelle Maria Königin auf dem Schönberg verlassen. Ob die Padres aus Ecuador die Kapelle wie angedacht tatsächlich übernehmen, ist unklar.
Bereits im Dezember wurde darüber berichtetet, dass die Glaubensgemeinschaft aus Südamerika sich dafür interessiert, die Kapelle zu übernehmen und weiterzuführen. Rund drei Monate später sitzt Schwester Melanie von den Schönstatt-Schwestern auf gepackten Koffern. Doch es sind noch einige Fragen offen. Im Gespräch mit Lars Weber beantwortet sie die wichtigsten Fragen zur Zukunft des kleinen Gotteshauses:
Wie geht es mit der Kapelle weiter?
Nach dem Umzug von Schwester Melanie erhalten Klaus Koch und Bernd Sauer von der Anbetungsgruppe einen Schlüssel von Kapelle und Haus, teilt Ilga Dreier mit, Provinzoberin der Schönstätter Marienschwestern. Diese Regelung gab es auch in den zwei Jahren, bevor Schwester Melanie auf den Schönberg kam. Koch und Sauer sorgen gemeinsam mit weiteren Helfern von der Gebetsgruppe vorübergehend für das Auf- und Abschließen sowie die Reinigung und das Schmücken der Kapelle. Sauer übernimmt zudem die bereits festgelegten Termine von Schwester Melanie. Dazu zählen unter anderem Hochzeiten und die Jugendtreffs.
Werden die Padres aus Ecuador die Kapelle übernehmen?
Diese Entscheidung steht noch aus, so Dreier. Sie werde in Gesprächen zwischen der Gemeinschaft der Patres aus Ecuador, den Verantwortlichen der Erzdiözese Freiburg für die Orden, Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, dem verantwortlichen Dekan und Pfarrer der Seelsorgeeinheit, zu der der Schönberg gehört, sowie der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern getroffen. »Ein Datum für die Entscheidung kann momentan noch nicht angegeben werden. Es sind verschiedene Faktoren, die dabei mitspielen. Darüber muss erst eine Abklärung erfolgen.« Das Interesse der Patres kam auf, nachdem ein junger Pater Schwester Melanie auf dem Schönberg besucht hatte. Die »Communio Sanctorum«, die Gemeinschaft der Heiligen, wurde von Pater Peter Bretzinger, der aus Karlsruhe stammt, mitbegründet.
Was geschieht mit den Spenden?
Noch im Jahr 2017 wurde eine Spendenaktion gestartet, um eine neue Heizung in das Wohnhaus an der Kapelle einbauen zu können. Denn gerade in den Wintermonaten wurde es sehr kalt. 15. 000 Euro kamen dabei zusammen. Die Spenden sollen laut Dreier in vollem Umfang auch für den beabsichtigten Zweck verwendet werden, wenn die neue Heizungsanlage nach abgeschlossener Planungsphase für eine Grundsanierung des Hauses und der Kapelle eingebaut wird.
Wo liegt die Zukunft von Schwester Melanie?
Weit weg ziehen muss Schwester Melanie nicht. Sie kann ganz in der Nähe bleiben und wird eine neue Aufgabe in Lahr übernehmen.
Die Kapelle wird auch nach dem Abschied von Schwester Melanie geöffnet sein. Klaus Koch aus Lahr und Bernd Sauer kümmern sich in der Übergangszeit, bis die Zukunft des Gotteshauses endgültig geklärt ist, um die Kapelle. Dort können zum Beispiel Goldene Hochzeiten oder andere Veranstaltungen stattfinden. Koch ist unter Telefon 07821/9 90 84 80 und Sauer unter Telefon 01590/1 92 26 91 für Rückfragen zu erreichen.
Pfarrer Gerner dankt Schwester Melanie in einem offenen Brief im Namen des Gemeindeteams Prinzbach, des Pfarrgemeinderates und der Seelsorgeeinheit Zell a. H. für das Gebet und die stets »offene Tür«. »Wir sagen Sr. Melanie vergelt’s Gott für ihren Dienst und ihr lebendiges Glaubenszeugnis! Für ihre Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und Gottes Segen!«
Sie habe innerhalb kürzester Zeit vielfältigste Kontakte geknüpft und sei für viele Menschen, die den Weg auf den Schönberg fanden, geistliche Ansprechpartnerin und bei Jung und Alt als Seelsorgerin gefragt. Mit sehr großem Engagement habe sie die Kapelle und das Haus umsorgt und Gastfreundschaft gepflegt.