Leserzuschriften stellen die Meinung der Leser dar. Die Redaktion behält sich das Recht der Kürzung vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.
Jetzt steht fest: Zwei Lämmer wurden im Kreis Heilbronn in Ortsnähe von einem Wolf getötet. Während die Grünen nach diesem Ereignis auf Herdenschutzhunde und einen Dialog zwischen Nutztierhaltern, Naturschützer und Politik setzen, fordert Agrarminister Peter Hauk eine Regulierung des Wolfbestandes, das heißt auch Bejagen und Fallen stellen.
Kann es sinnvoll sein, dass ein Nutztierhalter sich auch noch Herdenschutzhunde anschaffen und erziehen soll, um seine Herde vor Wölfen zu schützen? Wer sitzt im Gremium der Landesregierung, welche den Handlungsleitfaden für den Umgang mit Wölfen regelt? Ein Vorschlag ist, den Wolf durch Leuchtraketen zu vertreiben. Wurde daran gedacht, dass auch Weidetiere und Wildtiere schreckhaft auf diese Leuchtraketen reagieren?
Durch ein nach meiner Sicht unnötiges Feuerwerk im September 2007 anlässlich der 750-Jahr-Feier in Prinzbach hat meine 20 Tiere umfassende Viehherde den kompletten Weidezaun niedergemacht und ist ausgebrochen. Ein vor Wölfen gesicherter Weidezaun für Schafe, Ziegen, Rinder oder Pferde ist für den Landwirt auch mit hochsubventionierten LEV-Zuschüssen nicht bezahlbar, vom Zusatzaufwand abgesehen.
Die Regierung investiert hohe Summen an Steuergeldern für die Ansiedelung von Wolf und Luchs in Baden-Württemberg. Nach meiner Ansicht sind dies Raubtiere, die in unserer Region nichts verloren haben und keinerlei Nutzen bringen. Im Gegenteil: Sie sind eine Gefahr für die Weidetiere und vielleicht auch für die Menschen.
Ich bin Nebenerwerbslandwirt und Mutterkuhhalter aus Prinzbach und sage: Der Wolf hat in unserer Region nichts verloren. In den letzten 150 Jahre hat ihn niemand vermisst.
Die Nutztiere haben einen wichtigen Auftrag. Sie sind als Lebensmittellieferant unentbehrlich und tragen zur Offenhaltung der Landschaft bei. Dies ist besonders hier im Schwarzwald für den Tourismus enorm wichtig und viele Arbeitsplätze hängen in der Region davon ab.
Erich Berger, Biberach-Prinzbach