Vergangenen Samstag, 14.30 Uhr – Feuerwehr-Übungsalarm in Biberach und Prinzbach: Eine Verpuffung beim Schnapsbrennen im Nebengebäude des Schmiederhofs im Obertal führt zu einem Brand, der trotz aller Bemühungen während der Löscharbeiten das gesamte Gebäude erfasst. Dabei werden mehrere Personen verletzt.










Die Feuerwehr will an jenem Samstag den Ernstfall üben. Wie ist das Vorgehen im realen Brandfall? Vor allem der Umgang mit den beengten Platzverhältnissen und der Aufbau der Wasserversorgung zur Brandbekämpfung sollen bei der Herbstübung im Fokus stehen.
Als erstes, nur wenige Minuten nach der Alarmierung, ist die Abteilungsfeuerwehr Prinzbach mit dem TSF/W vor Ort. Sie beginnt sofort mit der Menschenrettung und ersten Löschmaßnahmen. Drei Kinder werden aus dem Nebengebäude geborgen und an die Helfer des DRK übergeben, die sich in sicherer Entfernung um diese kümmern. Es gilt einen offenen Schienbeinbruch, ein bewusstloses Kind mit Kopfplatzwunde und einen Jungen mit Verbrennungen an beiden Händen zu versorgen. Im Laufe der Übung wird die Zahl um zwei Einsatzkräfte steigen – ein Ersthelfer hält im Szenario dem psychischen Druck nicht stand und muss ebenfalls betreut werden, außerdem soll der Umgang mit einem im Einsatz verunglückten Atemschutzgeräteträger geübt werden.
Kurz nach der Prinzbacher Abteilungsfeuerwehr trifft der Mannschaftstransportwagen der Abteilung Biberach ein. Er beherbergt die Einsatzzentrale. Das Löschfahrzeug HLF 10/10 der Abteilung Biberach wird in der Zufahrt des Anwesens in Stellung gebracht. Seine Aufgabe: Durch eine Riegelstellung mit 3 C-Rohren das Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude zu verhindern. Um 14.42 Uhr heißt es »Wasser marsch«. Es gibt zwei Einsatzabschnitte: den Abschnitt »Brandbekämpfung im Nebengebäude« und den Abschnitt »Wohnhausschutz«.
Übungsschwerpunkt: Wasserversorgung
»Die große Herausforderung bei einigen Anwesen im Obertal ist die Wasserversorgung und die Aufstellung der Fahrzeuge«, informiert Kommandant Klaus Disch. Am Samstag wird dafür eine Förderleitung quer über die Wiesen zum Prinzbach gelegt. 270 Meter B-Leitungen sind dafür notwendig. Für den nötigen Druck sorgen drei Förderpumpen, bei der Wasserentnahme aus dem Bach wird zudem der neue Saugkorb für Flachwasser eingesetzt. Zusätzlich wird zur Sicherstellung der Wasserversorgung die Wasserentnahme aus dem Hydrantennetz vorbereitet. Dieses ist im Obertal schwächer ausgebaut als anderswo, so dass zusätzlich der Ausgleichsbehälter zum Einsatz kommt.
Bei der anschließenden Besprechung im Gasthaus »Linde« an späten Nachmittag fasst Klaus Disch zusammen: »Im Großen und Ganzen hat es ganz gut funktioniert.« Zweimal hätte es Probleme mit der Wasserversorgung an der Förderpumpe TS 8 gegeben – Bedienfehler, die nun abgestellt seien. Er dankt
der Familie Schmider für das zur Verfügungstellen des Übungsobjekts und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Im Einsatz waren fünf Fahrzeuge und 39 Feuerwehrleute, davon sechs unter Atemschutz, sowie insgesamt ein gutes Dutzend DRK-Kräfte.
Prinzbachs Ortsvorsteher Klaus Beck hofft »dass es immer bei der Übung bleibt« und anerkennt den Wert der Übung, die mehrere Anwesen betrifft.
Bürgermeisterin Daniela Paletta überzeugte sich ebenfalls vor Ort von der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Sie lobt die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzkräften und konstatierte, dass mit Ausgleichsbehälter und Saugkorb zwei wichtige Anschaffungen gemacht wurden. Auch wenn man immer hofft, dass nichts passiert: »Ich bin froh, dass wir eine so gut funktionierende Feuerwehr haben.«