Der Platz vor der Kirche wird am Wochenende zum Festplatz. Die Abteilung Prinzbach der Freiwilligen Feuerwehr Biberach feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Mit von der Partie bei der Jubiläumsfeier ist auch die Jugendfeuerwehr Biberach. Sie besteht seit 20 Jahren.







Los geht es am Samstagabend, 3. Juni, um 19 Uhr mit einem öffentlichen Festbankett. Es spielt der Musikverein Prinzbach-Schönberg, die DJK Prinzbach bewirtet die Gäste mit Würstchen, Pommes Frites, Wurstsalat und Kassler. »Die gesamte Bevölkerung ist zum Fest eingeladen«, lässt Abteilungskommandant Pirmin Huber wissen und hofft an beiden Tagen auf ein volles Zelt sowie am Samstag auf viele interessierte Zuhörer, die im Rahmen des Festbanketts mehr über die Prinzbacher Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr erfahren wollen. Die Gäste erwartet mit diesem Festbankett ein Abend, wie es ihn bei der Prinzbacher Feuerwehr zuvor noch nicht gegeben hat.
Der Sonntag, 4. Juni, beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Prinzbacher Kirche, der von Pfarrer Haas geleitet wird. Lesung und Fürbittten werden von Kameraden aus Prinzbach und aus der Jugendfeuerwehr gelesen. Anschließend spielt der Musikverein Prinzbach-Schönberg ab 11.30 Uhr am Festplatz zum Frühschoppenkonzert auf.
Das Löschen von Durst und das Stillen von Hunger übernehmen am Sonntag die Feuerwehr-Kameraden aus Biberach und Prinzbach. Die Mannschaft hat Würstchen, Pommes Frites, Steaks, Wurstsalat und beim Mittagstisch sogar Braten mit Spätzle im Angebot. Die Jugendfeuerwehr verspricht auf dem Festgelände ab 11 Uhr Spiel und Spaß für die Kinder, betreut einen Infostand in eigener Sache und tritt um 15 Uhr zusammen mit den Jugendfeuerwehren Steinach und Zell zu einer Schauübung an: mit Wasserentnahme aus dem Bach und dem Hydranten, mit Brandbekämpfung und Menschenrettung. Am späteren Nachmittag, ab 17 Uhr, sorgen die Geroldsecker Musikanten für gute Unterhaltung. Ein großes Zelt sorgt für Wetterschutz, so dass das Fest unabhängig von der Witterung auf jeden Fall bis in die Nacht dauern kann.
Ein Blick in die Geschichte der Feuerwehr
Die erste dokumentierte Erwähnung einer Löschmannschaft in Prinzbach geht auf das Jahr 1836 zurück. 1942 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Prinzbach gegründet, deren 75-jähriges Bestehen am Wochenende gefeiert wird. Leo Himmelsbach war damals »Wehrführer«, wie der Kommandant damals genannt wurde. Während der Kriegsjahre, die in Prinzbach einige verheerende Brände mit sich brachten, verrichteten aufgrund des Männermangels etliche Frauen ihren Dienst in der Feuerwehr. Die Motor betriebene Tragkraftspritze »TS8« mit Anhänger diente den Prinzbacherinnen und Prinzbachern ab dem Herbst 1944 als Löschgerät. Das erste Feuerwehrauto, ein Ford Transit, kam 1971 und wurde erst 30 Jahre später durch ein neues »Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser« (TSF-W) ersetzt. Dieses ist bis heute im Einsatz. Der Transit, der so lange treue Dienste leistete, fand seine neue Bestimmung im fernen Benin und fährt dort eventuell bis heute. Mit der Eingemeindung von Prinzbach in die Gemeinde Biberach im Jahr 1974 wurde die Wehr zur Abteilungswehr. Seitdem ist sie die Freiwillige Feuerwehr Biberach, Abteilung Prinzbach. In den Jahren 2001/2002 wurde das Feuerwehrhaus mit viel Eigenleistung umgebaut und große Brandeinsätze sind zum Glück selten geworden. Die Abteilung Prinzbach zählt zur Zeit 16 ehrenamtliche Mitglieder, davon sind zwei Frauen aktiv.
Die Jugendfeuerwehr Biberach besteht seit 1997 und betreibt erfolgreiche Nachwuchsarbeit. 35 der seit ihrer Gründung 70 Mitglieder wurden in die aktive Wehr übernommen. Die momentan zehn Jungen und drei Mädchen treffen sich alle 14 Tage am Mittwoch zur Probe am Biberacher Gerätehaus, wo sich die Jugendbetreuer Klaus Rappenecker, Theresa Totzke und Michael Weg um den Nachwuchs kümmern. Gut gepflegt wird die Freundschaft mit der Partnerwehr aus Veldhausen in Niedersachsen. Beide Gemeinden laden regelmäßig im Wechsel zum Zeltlager. Die Karl-Knauer-Stifung fördert die Jugendarbeit.