Lösung: Das Bild stammt wurde im Dezember 1939 aufgenommen. Es zeigt Bernhard Huber vom »Rüttigut« am Bahnübergang bei der Bäckerei Läufer (Cafè König). Am linken Bildrand ist das Wegkreuz (1985/200 vom Historischen Verein restauriert)bei der Metzgerei Lehmann zu sehen (»’s Metzgers Kriz«) – unschwer zu erraten, wohin der weitere Weg des Kälbchens führte…
Das Gewann »Reutegut« (»Rüttigut«) liegt auf Nordracher Gemarkung. Warum der Weg der dort lebenden Familien oft nach Oberharmersbach führte, lag an der kürzeren Wegstrecke. Nach dem alten badischen Merksatz »Ful derfsch si, aber denke muesch« besuchten in früheren Jahrzehnten die auf dem »Rüttigut« aufwachsenden Kinder die Volkschule in Oberharmersbach im Dorf. Der Weg war dennoch beschwerlich genug, aber eben nur etwa dreieinhalb Kilometer – wesentlich kürzer als nach Unterharmersbach (knapp fünf Kilometer) oder gar in die Nordracher Schule (über sechs Kilometer und dazu noch über Berg und Tal). So wird auch verständlich, dass damals Kinder von so weit abgelegenen Höfen in schneereichen Wintermonaten oftmals nicht in die Schule kamen oder aus dem Nachmittagsunterricht früher heimgeschickt wurden, damit sie vor Einbruch der Dunkelheit ihr Elternhaus erreichen.
Der kleine Nachteil des kürzeren Schulwegs: Kinder bzw. Eltern mussten in der »fremden« Schule die Bücher aus eigener Tasche bezahlen. Dafür war der tägliche Fußweg – hin und zurück – um einiges kürzer und die Zeitersparnis entsprechend. Erst das Angebot des Schulbusses lenkte dann den Weg der schulpflichtigen Kinder in die Unterharmersbacher Grundschule.