Der Fackelumzug am Samstagabend wurde zu einem närrischen Spektakel, das Tausende von Zuschauer bewunderten.
Rund 40 Zünfte aus der Vogtei Ortenau bis zum Hochrhein versammelten sich bei der Reichstalhalle, von wo sich der Zug Richtung Narrendorf in Bewegung setzte, angeführt von der Miliz- und Trachtenkapelle und den Hästrägern der Jubiläumszunft. Zahlreiche Kapellen und Guggenmusiken, darunter auch die Eckwaldpuper aus Unterharmersbach, sorgten für die närrische Begleitmusik.
Im Halbdunkeln und im Schein der Fackeln wirkten Hexen, Teufel und Tiermasken noch etwas gruseliger als bei Tageslicht. Auf der Ehrentribüne stellte Zunftrat Joachim Albrecht die einzelnen Gruppen, vor und begrüßte sie mit ihrem speziellen Fasentruf. Nach dem Umzug wurde das Narrendorf bis weit nach Mitternacht zur Partyzone, in dem es stellenweise kein Durchkommen mehr gab.
Herrschten tagsüber bei Sonnenschein noch angenehme Temperaturen, war es nun empfindlich kalt geworden. Doch der Stimmung unter dem närrischen Volk tat dies keinen Abbruch. In den Zelten und Verkaufsbuden hatten die Mitglieder der örtlichen Vereine alle Hände voll zu tun, um die Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. Musik lag überall in der Luft. Aus den Boxen wummerten die Bässe der Disco-Hits, auf der Kirchentreppe gaben Guggenmusiker ein Freiluftkonzert. Ein interessanter Musik-Mix, der einfach zum Flair einer Fasent gehört.
Auf einer Bühne beim Narrenbaum gegenüber vom Rathaus wurde ein Show- und Unterhaltungsprogramm geboten, eröffnet von der Miliz- und Trachtenkapelle. Ihren Auftritt hatten die Waldsteinhexen (Fischerbach), die Drieweli-Stampfer (Friesenheim), die Mühlenbacher Blechmechoniker, die Simsegräbsler der Narrenzunft Hofstetten und die Eckwaldpuper.
Das Narrendorf öffnete am Nachmittag ohne offizielle Zeremonie seine Pforten. Die Einlassstellen des hermetisch abgeriegelten Areals ähnelten Mautstellen an der Autobahn. Hier bezog auch Security-Personal seine Posten und erfüllte so die Auflagen der Behörden an den Veranstalter, vorgeschriebene Sicherheitsstandards zu erfüllen, damit die Besucher ein friedliches »Fest für Narren« feiern können.