Viel gelacht wurde auf der Generalversammlung des Nordracher »Chor der Klänge« am vergangenen Samstagabend im Partyhaus Spitzmüller. Mit verantwortlich dafür zeichnete auch der Umstand, »dass wir angesichts der positiven Pandemie-Entwicklung in diesem Jahr schon 20 Proben haben abhalten können und damit jetzt schon so viele wie im gesamten vergangenen Jahr nicht «, wie Vorsitzender Klemens Roth mit großer Freude berichtete.
Dass 2021 aber überhaupt geprobt werden konnte – Corona zum Trotz – sei den zu 95 Prozent geimpften Sängern sowie dem Einsatz des Vorsitzenden selbst zu verdanken gewesen, wie Chorleiter Viktor Kraus dankend unterstrich. Denn es galt Lösungen zu finden, um die für Proben geltenden Pandemievorschriften einzuhalten.
Als Betreuer weiterer Chöre weiß Viktor Kraus: »Viele haben in dieser schwierigen Zeit gar nichts gemacht.« Mehr noch: Die Nordracher Sänger haben während der veranstaltungsarmen Zeit nicht nur altes Repertoire wiederholt, sondern auch ganz Neues einstudiert.
»Ich bin immer offen für neue Vorschläge«, unterstrich der Chorleiter, »wenn das Lied machbar ist, dann studieren wir es ein.« Umso mehr, als es heutzutage kein Problem sei, die benötigten Noten zu finden, »im Internet gibt’s alles.«
Ebenso ein Grund zur Freude: Dank eines 80-prozentigen Corona-Zuschusses vom Land Baden-Württemberg sowie der Beantragungshilfe durch den Chorverband Kinzigtal respektive dessen Präsidenten Thomas Schenk, besitzt der Verein nun drei Laptops und ein neues E-Piano. An letzterem wird der Chor von seinem Leiter begleitet.
Neues E-Piano
Nachdem er auf dem Nordi-Osterweg zum ersten Mal teils die Bewirtung in dem kostenlos von der Familie Gertrud Spitzmüller zur Verfügung gestellten Ausschankwagen übernommen hat, freut sich der Chor auf die kommenden Termine. Zunächst steht am 26. Mai der Vatertagshock an, am 6. Juni die Bewirtung am Mühlentag bei der Maile-Gießler-Mühle sowie beispielsweise zwei Kurkonzerte am 6. und 27. Juli. Besondere Vorfreude herrscht in Bezug auf das für November geplante Jahreskonzert unter dem Motto »10 Jahre Chor der Klänge« – in der Hoffnung, dass Corona nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht.
Neuwahlen unter der Leitung Michael Schmieders, dem zweiten stellvertretenden Nordracher Bürgermeister, bestätigten den bisherigen Vorstand einstimmig in seinem Amt: Vorstand Klemens Roth mit Stellvertreterin Erika Zimmermann, Silke Roth (Schriftführung) und Stellvertreterin Gisela Boschert, Angelika Boschert (Kasse) und Stellvertreter Werner Boschert. »Durch die Angelika brauchen wir keinen Steuerberater – weil sie das auch immer macht, sparen wir viel Geld«, dankte der Vorsitzende im Namen des Vereins.
Nach wie vor zur Vorstandsmannschaft gehören überdies die Beiräte Christine Getachew, Walburga Gißler, Nadine Herrmann, Andreas Fessele, Jugendvertreterin Simone Zimmerer, Notenwart Bernhard Kleiner mit Stellvertreter Andreas Fessele. Klaus Huber kümmert sich um die Homepage, Georg Lehmann um Organisatorisches, Elfriede Huber und Barbara Himmelsbach prüfen die Kasse. Neu im Bunde ist Martin Tampe. Von der auf eigenen Wunsch ausscheidenden Evelyne Pfundstein übernimmt er die Pressearbeit.
»Tolles und modernes Repertoire«
Bei der Totenehrung wurde dem im Alter von 91 Jahren verstorbenen Wolfgang Joos gedacht, 36 Jahre lang war er passives Mitglied im Chor der Klänge. Aktuell gehören 37 aktive sowie 71 passive Mitglieder dem Verein an, in dessen Reihen sich 10 Ehrenmitglieder befinden. Mit Blick auf den mit rund 60 Jahren recht hohen Altersdurchschnitt der aktiven Chormitglieder mahnte Vorsitzender Klemens Roth: »Wir müssen im Laufe der nächsten drei Jahre unbedingt neue Sänger werben, da ist jeder von uns gefordert! Wir können ein tolles und modernes Lied repertoire vorweisen!«
Interessierte können sich unter Telefon 07838/955713 direkt an Klemens Roth wenden oder sich auf der Homepage erkundigen: www.chor-der-klaenge-nordrach.de.
Verbands-Ehrungen und eine Verabschiedung beim Chor der Klänge
Nach 58 Jahren muss Josef Repple schweren Herzens mit dem Chorsingen aufhören
»Ich muss noch üben«, lachte Thomas Schenk, Präsident des Chorverbandes Kinzigtal, zum Vergnügen der bei der jüngsten Generalversammlung anwesenden Mitglieder des »Chor der Klänge«.
Gegen Ende des Jahres 2019 hatte der ehemalige Schenkenzeller Bürgermeister sein Amt angetreten. Wegen der Pandemie und damit zahlreich ausgefallener Vereinsversammlungen konnte er jedoch noch nicht viel Erfahrung beim unfallfreien Anstecken filigraner Ehrennadeln sammeln.
Viermal hatte er im Partyhaus Spitzmüller dazu nun Gelegenheit, die er kräftig zum Scherzen nutzte. Gold aufgrund von vier Jahrzehnten Chorgesang gab es für Wolfgang Huber.
»Weiterhin viel Spaß und Freude am Singen im Chor und viel Glück, auf dass Sie noch viele weitere Jahre schaffen«, wünschte Thomas Schenk beim Überreichen der Urkunde.
Ebenfalls Gold erhielt Werner Boschert. Er machte nicht nur die Umwandlung des damaligen Nordracher Gesangsvereins »Liederkranz« zum gemischten »Chor der Klänge mit«, sondern ist zudem seit 2004 im Vorstand aktiv: als Beirat von 1994 bis 2004 sowie 2016 bis 2020, 2000 – 2016 als Pressewart als auch als stellvertretender Schriftführer 2004 bis 2016. Seit 2020 agiert er als stellvertretender Kassenführer.
»Du bist immer da, wenn man dich braucht oder Not am Mann ist«, schloss sich Vorsitzender Klemens Roth den Glückwünschen im Namen des Vereins an und überreichte den beiden Jubilaren jeweils ein Dankeschön- Präsent.
Gleiches galt für Barbara Herrmann und Barbara Himmelsbach, denen für jeweils 25 Jahre Chorgesang die silberne Ehrennadel des Chorverbandes angesteckt wurde. Beide sangen zunächst im Kirchenchor, von 2010 bis 2012 dann im Projektchor des Nordracher Männerchors und seither im Chor der Klänge. Dieser ist den beiden Frauen bei deren Mithilfe bei Festen dankbar. Barbara Himmelsbach war zudem von 2021-2019 als Beisitzerin aktiv, seither fungiert sie als Kassenprüferin.
Betrübnis herrschte, dass der Verein Ehrenmitglied Josef Repple aus gesundheitlichen Gründen als aktiven Sänger verabschieden musste. »Deine Tenorstimme wird uns sehr fehlen«, stellte Vorsitzender Klemens Roth fest und hoffte, den Senior und seine Frau Irma zukünftig bei Konzerten und Festen als Gäste begrüßen zu dürfen. »Es war eine wunderschöne Zeit mit Euch«, unterstrich Josef Repple in seinen an alle Anwesenden gerichteten Abschiedsworten.