Architekt Michael Wieseler vom erzbischöflichen Bauamt in Freiburg zeigte sich bei einer Baustellenbegehung zufrieden mit dem Stand der Arbeiten. Restaurator Bernhard Wink aus Zell-Weierbach ist zurzeit mit den abschließenden Malerarbeiten beschäftigt.
Der Chorbogen am Übergang vom Langhaus zum Altarraum zeigte erhebliche Risse, die zu losen Stuck- und Putzteilen geführt haben. Eine Renovierung war notwendig und wurde zeitlich zwischen die großen kirchlichen Feste Weihnachten und Ostern gelegt. Architekt Michael Wieseler informierte bei der Begehung, dass der Chorbogen innen hohl ist: »Es handelt sich um eine Attrappe, die nur aus gestalterischen Gründen angebracht wurde«, erklärte er. Wie aus den Bauplänen der Kirche ersichtlich ist, geht die Kirchendecke konstruktiv in den Altarraum über.
Das Gerüst wurde so hoch aufgebaut, dass man auf der Arbeitsbühne stehend die notwendigen Arbeiten am Chorbogen ausführen kann. Bei einer ersten Bestandsaufnahme wurde festgestellt, dass sich Putz- und Gipsflächen von der Unterkonstruktion gelöst haben und zu Hohlstellen führten. Deutlich sichtbare Brandspuren lassen vermuten, dass die Schäden eine Folge von Schwelbrand sein könnten, sagte Architekt Wieseler zur Ursachenforschung.
Zunächst wurde die Aufhängung des Chorbogens verstärkt: Die Anschlüsse an das Mauerwerk und die Unterkonstruktion sind jetzt stabil. Dann erfolgte die Reparatur der Hohlstellen, eine klebende Masse wurde dazu von unten mit Druck eingepresst und füllt und verklebt die hohlen Stellen und klebt die losen Schichten zusammen. Keine Stelle war so schadhaft, dass sie komplett erneuert werden musste, berichtete Wieseler erfreut: »Das Hinterspritzen mit der Injektion hat gereicht und Putz und Stuck sind halten geblieben.«
Restaurator Bernhard Wink malt die Schäden in den Bemalungen neu aus, die durch die Renovierung entstanden sind. Dazu verwendet er Leimfarbe auf tierischer Basis mit modernen Materialien: »Die Arbeiten erfolgen reversibel, d.h. die Farbe kann schadensfrei wieder entfernt werden.« Früher wurde einfach Farbschicht auf Farbschicht gepinselt, das werde heute nicht mehr gemacht. Um die genaue Farbnuance zu treffen, nimmt sich Wink viel Zeit. Er betrachtet die Stelle aus verschiedenen Blickwinkeln und Lichtverhältnissen. »Manchmal lege ich mich einfach auf den Boden und nehme dann auch die ganze Farbumgebung in den Blick«, erklärt Wink seine Arbeitsweise.
Architekt Wieseler bestätigte die äußerst sorgfältige Ausführung aller Renovierungsarbeiten: »Das kirchliche Bauamt hat ein eigenes Interesse, kirchliche Gebäude langfristig zu sanieren.«
Architekt und Restaurator äußerten sich zufrieden über die guten Arbeitsbedingungen durch das großräumige Gerüst. Die großflächige Arbeitsbühne direkt unter dem Chorbogen ermöglichte eine effiziente Arbeitsweise und verkürzte die Dauer der Arbeiten auf ein Viertel der sonst notwendigen Zeit.
Aber es war auch wie «operieren am offenen Herzen« erklärte Wieseler. Durch die weiter laufenden Gottesdienste und Beerdigungen wurde nur sehr verhalten gearbeitet, um nicht große Mengen an Staub und Dreck zu produzieren.
Die Arbeiten über dem Fenstergewölbe an der Südseite der Kirche sind ebenfalls fast abgeschlossen. Durch einen Brand in den 90-ziger Jahren ist Wasser reingelaufen und ein großer Wasserschaden entstanden. Der Putz wäre fast heruntergefallen. Die Renovierungsarbeiten am Putz und Stuck sind fertig und müssen austrocknen. Dann erfolgt das Nachretuschieren durch Restaurator Wink.
Hausmeister Heiner Krämer nutzte die Gelegenheit, die Deckenstrahler abzubauen und zu reinigen und die elektrischen Zuleitungen zu den Strahlern zu erneuern. Messnerin Hilde Breig hat eine Grobreinigung der Decke ausgeführt und den jahrzehntealten Staub entfernt.
Die zeitliche Planung sieht vor, dass die Renovierungsarbeiten und der Abbau des Gerüsts bis zum Palmsonntag am 28. März abgeschlossen sind.
Für die Finanzierung erhält die Gemeinde einen Zuschuss aus dem Bauförderfonds des Ordinariats. Die übrigen Kosten trägt die Kirchengemeinde.