Der Golfclub Gröbernhof feiert in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen. Am 3. Februar 1999 wurde der Club in den Räumen der Sparkasse Zell a. H. gegründet. Damit endete eine lange und »dornenreiche« Vorbereitungszeit. Es begann eine beispiellose Erfolgsgeschichte in einer Aufbauphase des Golfplatzes und den Gebäuden am Gröbernhof.
Die Ursprünge, einen Golfplatz im vorderen Harmersbachtal zu bauen gehen zurück in das Jahr 1986. Es waren die beiden Unternehmer Dietmar Lott und Detlef Hurst, die im Gröbernhof auf dem Gelände des Gutshofes vom Kraichgauer Adligen Damenstift Chancen für eine Realisierung eines Golfplatzes erkannten. Ihre geschäftlichen Kontakte zu den kanadischen Streitkräften in Lahr brachten sie mit Golf-Enthusiasten unter den Soldaten in Kontakt, in denen man Verbündete zur Umsetzung eines Golfplatzes sah. Durch den Abzug der Kanadier aus Lahr Anfangs in den neunziger Jahren löste sich die Idee zunächst auf Jahre in Luft auf.
Auf Initiative des seinerzeit amtierenden Bürgermeisters Manfred Behrschmidt wurden die Vertreter der Sparkasse, Mathias Wangler und Gerhard Maier, zu einer im Spätjahr 1997 anberaumten Versammlung der Kommanditisten der Golf KG eingeladen. Dort wurde schnell klar, dass das Projekt Golf einen neuen Schub brauchte.
Arbeitskreis »Golfplatz Gröbernhof«
Das Geldinstitut um den damaligen Bankdirektor Mathias Wangler griff 1997 die Golf Idee von Lott und Hurst auf. Er holte sich Leute in das Boot, von denen er sich versprach, einen Arbeitskreis »Golfplatz Gröbernhof« gründen zu können, um das Golfprojekt umzusetzen. Das waren: die Golffreunde Henry van Vloten aus Unterentersbach und Uwe Eisleben, Offenburg; der Zeller Bürgermeister Manfred Behrschmidt und die Sparkassendirektoren Mathias Wangler und Gerhard Maier. Der Weg bis zur Gründungsversammlung war recht steinig; man brauchte Grundstücke zum Golfplatzbau: Der Großteil des Geländes sollte das Adlige Damenstift stellen, deren 40 Hektar großes Acker- und Wiesengelände auch in Aussicht stand. Für weiteres Bauland brauchte man Gelände von heimischen Landwirten, deren Erwerb oder Tausch war langwierig.
Im Vorfeld war das Projekt auch von Protesten begleitet. So stand an der Kreisstrasse ein Großplakat, das die Verhinderung eines Golfplatzes im Gröbernhof Areal zum Ziel hatte. Auch Behörden leisteten Widerstand. Die Landwirtschaftsverwaltung wollte ihre Zustimmung mit der Begründung versagen, dass das vorgesehene Gelände die fruchtbarsten Böden des Kinzigtals beinhalte und dass darauf keinesfalls eine Zweckentfremdung zur sportlichen Nutzung erfolgen dürfe. Der Arbeitskreis war standhaft und schuf nach und nach alle Hürden aus dem Weg. Auch die Finanzierung wurde im Vorfeld auf den Weg gebracht. Durch Zeichnung von Anteilen von Privatpersonen, Kommunen und Firmen brachte man den erforderlichen Investitionsbedarf von 3,1 Millionen Deutsche Mark zusammen. Anmerkung: Die zeitgleiche Gründung des Golfclubs Urloffen und deren Bau der Golfanlage war von erheblich größeren Widerständen begleitet.
Gründung und Mitgliederentwicklung
Der Gründung eines Golfclubs in Zell a. H. stand nun nichts mehr im Weg, am 3. Februar 1999 fand die Gründungsversammlung im Beisein von mehreren Kinzigtäler Bürgermeistern, unter ihnen auch das heutige Clubmitglied Otmar Ritter, und über 100 Teilnehmern statt. Erster Vorsitzender wurde Henry van Vloten, zu seinem Stellvertreter wurde Uwe Eisleben gewählt. Zum Gründungszeitpunkt hatten sich sofort 34 Gründungsmitglieder eingetragen. Prominenter Taufpate war der damalige Landrat Günter Fehringer, der dem Golfplatz Gröbernhof regionale Bedeutung beimaß und von einem »touristischen Leuchtturm« sprach.
Starke Unterstützung gab es von der Stadt Zell a. H. und der Ortschaft Unterentersbach. Bürgermeister Manfred Behrschmidt und Ortsvorsteher Horst Feuer stützten ihre Zuversicht auf eine erfolgreiche Entwicklung des Gröbernhofes auf die damaligen Prognosen zum Golfsport allgemein aus der Sicht des Deutschen Golfverbandes (DGV). Demnach sollte die Anzahl von aktuell (1999) 320.000 Golfern, auf über 800.000 in den kommenden zehn Jahren anwachsen. Eine Fehlprognose, wie wir heute wissen. Derzeit sind in Deutschland 640.000 Golfer in 860 Golfclubs/Plätzen registriert. Es gab fortan eine positive Entwicklung im Mitgliederbereich. Heute zählt der Club 450 Mitglieder.
Platzgestaltung durch Brian Pierson
Die bereits seit längerer Zeit bestehende Golf-KG wird Eigentümerin der Immobilien und vermietete an den Golfclub weiter. Unmittelbar nach der Clubgründung und der Finanzierungssicherheit begann der Golfplatzbau. Auf Vermittlung von Präsident Henry van Vloten gelang es den renommierten englischen Golfplatzbauer Brian Pierson zur Platzgestaltung zu gewinnen. Diese Firma war international tätig und hat weltweit über 200 Golfplätze gebaut.
Im Juli 2001 wurde die Driving Range eingeweiht, damit waren erstmals Golfschwünge auf dem Gröbernhof möglich. Zeitgleich liefen die Baumaßnahmen für die ersten neun Bahnen, deren Bespielbarkeit war im Frühjahr 2002 erreicht. Die Mitglieder, allen voran die Senioren legten dabei erstmal Hand an. In mehreren Arbeitseinsätzen wurden in den vorbereiteten Rasenflächen Steine abgesammelt. Der Rasen entwickelte sich unter der Obhut von Brian Pierson und der Pflege von Klaus Mayer prächtig. Der Golfclub konnte nun den Spiel- und Turnierbetrieb aufnehmen.
Die Mitgliederzahl wuchs an, Ende 2001 hatten sich 170 Golffreunde eingetragen. Die Mitgliedsbeiträge lagen damals bei 1200 Deutsche Mark bei einer Einzelmitgliedschaft und Familien bezahlten 1800 Deutsche Mark.
Im Jahr 2001 tauschte das Präsidium die Namen, Uwe Eisleben wurde Präsident und Henry van Vloten dessen Vize. Der englische Golfplatzbauer Brian Pierson legte zu Beginn der Baumaßnahmen im Jahr 2000 Wert darauf, dass der künftige Head Pro jetzt schon bestellt wird, und die Baumaßnahmen von Anfang an mit begleitet. Unter mehreren Bewerbern erhielt der heutige Head Pro, Landschaftsgärtner Klaus Mayer den Zuschlag. Auch Büroleiterin Andrea Breig-Jehle fand 2002 ihre Anstellung.
Umbau des Ökonomiegebäudes
Ein weiterer Meilenstein folgte: Im Februar 2003 kaufte die Golf KG das Ökonomiegebäude von der Sparkasse Haslach-Zell.
Im März 2003 wurde die Abschlaghütte auf der Driving Range mit viel Eigenleistung von den Senioren errichtet und der Bestimmung übergeben. Der Club brauchte nun für anstehenden Baumaßnahmen Geld. Man warb um Mitglieder und vor allem um Kommanditisten. Die Kosten für den Umbau des Ökonomie-gebäudes wurde auf 500.000 Euro geschätzt, die nächsten neun Loch standen ebenfalls auf der Wunschliste.
Die Vermarktung von KG Anteilen lief nicht wie gewünscht, erklärte der damalige KG Geschäftsführer Burkhard Isenmann. Man wurde nervös, auch deshalb, weil zeitgleich in Tutschfelden und in Urloffen Golfplätze geplant oder im Bau waren und um Mitglieder warben. Es musste mit dem Umbau des Ökonomiegebäudes und dem Bau der nächsten neun Loch weitergehen. Man konnte auf halber Strecke nicht stehen bleiben.
Die Mitglieder, allen voran die Senioren, legten erneut mit Hand an und gingen nun in Eigenleistung an die Entrümpelung des Ökonomiegebäudes im ehemaligen Kuh- und Schweinestall. Dabei brachten sie einen Großteil des Innenausbaues zuwege und schufen ein sehr ansehnliches Clubhaus. Man traf sich immer dienstags zum Arbeitseinsatz und man war am Ende Stolz auf 5.000 geleistete Arbeitsstunden, was dem Club vorweg 100.000 Euro ersparte. Nicht eingerechnet sind hier Materialspenden von Clubmitgliedern aus der Baubranche: unter anderem Heinz Späth, Rainer Schmid, Ernst Möschle, Ibraham Özpinar, Albert Elble. Insbesondere Heinz Späth war seinerzeit als Baufachmann eine wertvolle Stütze. Das gesamte Senioren-Bauteam hat sich mit Finger-Fuß- und Kussabdrücken auf einer von Jutta Eisleben künstlerisch gestalteten Bildtafel verewigt.
Erweiterung auf 18-Loch
Ein Quantensprung in der Clubgeschichte für den Golfclub Gröbernhof war 2004/2005 die sehnlichst erwartete Erweiterung auf 18-Loch. Olaf Pohl und Gisela Pohl-Knauer haben mit einer Vorfinanzierung in Höhe von 700.000 Euro den Bau ermöglicht. Die Absicht bestand damals, dass die Mitglieder über Anteilskäufe den Kredit refinanzieren. Ohne das finanziellen Engagement von Ehepaar Gisela und Olaf Pohl wäre der Platz vermutlich nicht zu dem geworden, was er heute ist.
2005 brachte mit der Eröffnung der Clubräume, der Tenne und vor allem den restlichen neun Bahnen den größten Fortschritt in der geschichtlichen Entwicklung des Golfclubs Gröbernhof.
2006 wurden umfangreiche Drainagemaßnahmen auf den Fairways erforderlich, die Dank der Vorfinanzierung durch Olaf Pohl realisiert werden konnten. Eine weitere größere Baumaßnahme in der Zeit war der Bau des Carports und dem Gerätewaschplatz unter der Bau-Regie von Willi Maier. Diese Maßnahme wurde von Clubmitgliedern durch Zeichnung von Anteilen vorfinanziert.
Präsidenten, Seniorengolf, & Jugendabteilung
Mit Seniors Captain Rolf Jehle wurde 2005 auch erstmals der Seniorengolf gegründet. Zeitgleich baute Dominique Bayerl die erste Jugendabteilung auf. Im Jahr 2005 übernahm dann Olaf Pohl auch das Präsidentenamt von Uwe Eisleben, das Pohl nach 14 Jahren im Jahr 2019 an Volker Hamann abgab. Die Vizepräsidenten in dieser Zeit waren Willi Maier (bis 2011) danach bis 2019 Klaus-Heinz Weber. Der Golfclub bekam nach den Baumaßnahmen 2005/2006 nun stabilere Verhältnisse, die größeren Baumaßnahmen sind abgeschlossen und die finanzielle Situation wird zunehmend geordnet. Auch sportlich ging es immer mehr aufwärts. Auf der Wunschliste des Golfclubs steht nach wie vor die Erhöhung der Mitgliederzahl und höhere Greenfee Einnahmen.
»Fleißige Hände«
Die Namen der »Fleißigen Hände« bei den Umbaumaßnahmen von 2003 bis April 2005: Heinz Bruder, Ernst Bruder, Uwe Eisleben, Willi Hartmann, Rolf Jehle, Josef Keller, Gebhard Lehmann, Ludwig Lehmann, Axel Litterst, Willi Maier, Manfred Schulz, Henry van Vloten, Hermann Walter, Karl- Werner Walzer, Herbert Zeidler. Claudia Osiander sorgte zusammen mit den Ehefrauen für das leibliche Wohl.