Das Sägewerk Echtle verlegt derzeit eine Fernwärmeleitung vom Maile-Gießler-Hof bis zu den Grundstücken Fehrenbacher und Isenmann. Alle Grundstückseigentümer im Michelbach wollen auch anschließen.
Das Sägewerk Echtle KG zählt mit 45 Mitarbeitern und 45.000 Festmetern zu den kleineren Betrieben der Holzverarbeitung im Schwarzwald. Es hat sich 1995 auf Starkholz spezialisiert und verarbeitet seither Qualitätsholz aus Weißtanne und Fichte.
Im Jahr 2006 stieg das Sägewerk in die Stromproduktion ein und errichtete ein Biomassekraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 0,9 MW und einer thermischen Leistung von 3,8 MW. Als Brennstoff dienen Rinde und Hackschnitzel aus Restholz. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und kann 1.800 Einfamilienhäuser versorgen. Die thermische Leistung dieses Kraftwerks ist nicht minder erstaunlich. Die Wärmemenge liegt bei 30.000 MWh und reicht aus, um 1.000 Einfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen.
Zunächst hat das Sägewerk nur seine Trockenkammern mit der Wärme beheizt. Da noch eine gewaltige Restmenge an Wärme zur Verfügung stand, verlegte es im Jahre 2010 eine ca. drei Kilometer lange Fernwärmeleitung talaufwärts bis zum Ortsteil Kolonie mit der Rehaklinik Klausenbach. Im Jahre 2013 wurde eine zweite Fernwärmeleitung talabwärts bis Nordrach-Dorf einschließlich der Winkelwaldklinik verlegt. Seither wurden nach und nach auch die Baugebiete Huberhof, Schanzbach und Grafenberg angeschlossen.
Seit wenigen Tagen erfolgt nun der Anschluss des Gebiets Michelbach zwischen Dorf und Allmend an das Fernwärmenetz. In den Graben der rund ein Kilometer langen Fernwärmeleitung einschließlich der Hausanschlüsse verlegt das E-Werk zusätzlich ein Erdkabel. Die Freileitungen zu den Häusern können danach abgebaut werden. Auch die Gemeinde Nordrach nutzt die Gelegenheit, in diesem Graben eine neue Wasserleitung für die Häuser im Michelbach zu verlegen.
Das Fernwärmenetz des Sägewerks Echtle KG hat danach die stattliche Länge von rund 15 Kilometer und versorgt zwei Kliniken, die öffentlichen Gebäude der Gemeinde und Kirchen sowie rund 200 Häuser mit Wärme. Mit der Brennstoffmenge werden jährlich drei Millionen Liter Heizöl ersetzt, das entspricht einer Einsparung von jährlich 9.000 Tonnen CO².
Manuel Echtle, der innovationsfreudige Geschäftsführer des Sägewerks Echtle KG, will im nächsten Jahr eine Pause einlegen und keine weiteren Gebiete anschließen, aber wer weiß? Die Nachfrage nach seiner Wärme ist sicherlich unverändert vorhanden.