Hemdglunkerumzug am „Schmutzige Dunschdig“ in Nordrach

Das „gitzig, gitzig Rufen“ hallte stundenlang durchs Tal. Der Bürgermeister konnte nicht absetzt werden – der hat sich in den Urlaub abgesetzt.

Seit Menschengedenken gehört am „Schmutzige Dunschdig“ der Hemdglunkerumzug zur Nordracher Fasend. Trotz wechselhaftem Wetter war alles gekommen, was zwei kleine Beine hatte, begleitet von denen mit den großen. Das „gitzig, gitzig Rufen“ hallte stundenlang durchs Tal.

Vormittags besuchten Narrenräte und die Piratenkapelle den Kindergarten und stürmten dann die Grundschule, um die Schüler zu befreien.

Am Nachmittag hatte Petrus ein Einsehen. Pünktlich zum Start des Umzugs um 15 Uhr hörte der Regen auf. Angeführt von der Hemdglunker-Kapelle, zog eine große Schar Kinder mit ihren Eltern und Angehörigen vom Kindergarten aus zum Pfarrhaus, dann zum Blaue Hus, zu den Herbriks und weiter talaufwärts. Erst beim Ehrenzunftmeister Andreas Oberle ging ihnen die Luft aus. Laute “Gitzigrufe“ schallten überall durchs Dorf und die Kinder wurden mit Gutsili, Berlinern und anderen Leckereien belohnt.

Bürgermeister Carsten Erhardt kam seiner Absetzung im Rathaus zuvor, weil er sich rechtzeitig in den Urlaub abgesetzt hat. Deshalb übergab der „Fasendbürgermeister“ Johannes Rauer im Festzelt der Letschecker den Rathausschlüssel an den Zunftmeister. Anschließend feierten die Narren dort weiter bis tief in die Nacht.