Die Offenburger Wasserversorgung (OWV) plant den Bau einer Wasserleitung von Offenburg nach Steinach. In diesem Zuge will die Gemeinde Biberach mehrere Außenbereiche andocken und ließ gleichzeitig die zusätzliche Versorgung mit Löschwasser prüfen.
Am Montag befasste sich der Gemeinderat mit der Möglichkeit die Außenbereiche Haubach, Erzbach-, Emmersbach- und Prinzbachtal über eine geplante Wasserleitung zusätzlich mit Löschwasser zu versorgen. Nach einer Einschätzung von Feuerwehrkommandant Patrik Dreillich und kurzer Beratung entschied sich das Gremium einstimmig gegen die Maßnahme.
Wasser ist ein kostbares Gut und wird in Zeiten von sich häufenden Trockenperioden immer wichtiger. Aus diesem Grund will die Stadt Offenburg ihre Wasserversorgung langfristig absichern und zusätzlich an die Talsperre „Kleine Kinzig“ andocken. Die Offenburger Wasserversorgung (OWV) plant dazu eine rund 20 km lange Wasserleitung von Offenburg nach Steinach zu verlegen um dort an das Netz der „Kleinen Kinzig“ anschließen zu können. Die Trasse tangiert dabei auch Biberacher Gemarkung. Der Gemeinderat hatte bereits im Februar 2022 beschlossen an die geplante Leitung anzudocken um die Außenbereiche Haubach, Erzbachtal und Emmersbach-Prinzbachtal dauerhaft mit Frischwasser zu versorgen. Es wurde eine zu liefernde Wassermenge in Höhe von 16 m3/h vereinbart. Entsprechend dieser vereinbarten Liefermenge sollen zwei Übergabebauwerke errichtet werden. Die Kosten für die beiden Übergabebauwerke liegen bei rund 700.000 Euro, davon entfallen 272.400 Euro auf die Gemeinde Biberach.
Löschwasserversorgung prüfen
Im Februar 2024 kam der Wunsch auf, neben der Frischwasserversorgung der Seitentäler auch die Löschwasserversorgung prüfen zu lassen. Ein entsprechender Antrag seitens der Gemeinde an die OWV wurde gestellt. Die Offenburger Wasserversorgung teilte mit, dass es nicht ihre Aufgabe sei die Bereitstellung von Löschwasser zu garantieren. Dies sei Aufgabe der Kommune. Trotzdem sei es möglich, mehr als die vereinbarten 16 m3/h Wasser zu liefern. Dazu müssten allerdings die beiden Übergabebauwerke aufdimensioniert werden. Die anfallenden Mehrkosten in Höhe von rund 80.000 Euro müsste die Gemeinde Biberach übernehmen.
„Unsere Grundaufgabe ist die Frischwasserversorgung in guter Qualität. Wenn zusätzlich die Löschwasserversorgung verbessert werden kann, ist dies ein Zugewinn“ erläuterte Bürgermeister Jonas Breig und bat Feuerwehrkommandant Patrik Dreillich um dessen fachliche Einschätzung.
Versorgung ist gesichert
Patrik Dreillich erläuterte, dass in den Außenbereichen das Löschwasser aus Sammelbehältern oder Brandweihern und über Tanklöschfahrzeuge sichergestellt sei. Zudem könnten, wenn nötig, Schlauchleitungen zur Kinzig verlegt werden. Eine Löschwasserentnahme über Hydranten aus Frischwasserleitungen könne zu Druckabfall innerhalb der Leitung führen und die Versorgung nachfolgender Gebäude beeinträchtigen bzw. Verunreinigungen verursachen.
Nach kurzer Beratung beschloss der Gemeinderat einstimmig am bisherigen Vertrag mit der Offenburger Wasserversorgung festzuhalten. Auf eine zusätzliche Löschwasserlieferung zur Versorgung der Seitentäler wurde verzichtet, womit auch eine Aufdimensionierung der Übergabebauwerke entfällt.