Das Martinsspiel und der Laternentanz der Kinder erntete viel Applaus.
Am Dienstagabend konnte man sie wieder durch die Straßen laufen sehen – die vielen Kinder mit ihren Laternen und allen voran St. Martin auf seinem Pferd. Reiter Christian Fritz übernahm diese Aufgabe schon das dritte Jahr in Folge. Sein polnisches Halbblut Fanny wurde von den Kindern aufmerksam beobachtet – doch Fanny ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und alle kehrten wohlbehalten wieder zum Kindergarten zurück.
Die Erzieherinnen wählten die Wegstrecke über das Eckfeld, Kirchstraße an der Schule vorbei und dann durch den Kurpark wieder zurück. Eine Abordnung der Stadtkapelle hatte im Schulhof zu Beginn des Umzugs und im Kurpark die bekannten Laternenlieder gespielt. Dirigent Stefan Polap hat vor allem die traditionellen Laternenlieder im Programm – da können auch die Eltern problemlos mitsingen, die Texte sind auch nach vielen Jahren noch präsent.
Die Feuerwehr sicherte die Wegstrecke unterwegs gegen den Verkehr ab. Feuerwehrkameraden waren für das Feuer im Schulhof verantwortlich. Sie hatten ein Absperrband mit großem Abstand zum Feuer gezogen, so dass kein Kind in gefährliche Nähe zum Feuer gelangen konnte. Die Kindergartenkinder versammelten sich um das Feuer.
Kindergartenleiterin Michelle Körnle begrüßte die vielen Familien, die zum Teil mit ihren Omas und Opas zum Laternenumzug gekommen sind. Dann führten einige Kinder der mittleren Altersgruppe einen schönen Laternentanz auf. Zum Lied `Lalilalu – Laternenlicht` zeigten die Jungen und Mädchen, wie langsam sie die Tanzschritte ausführen konnten, damit die Laternen nicht zu sehr wackelten. Sie erhielten natürlich viel Applaus der Zuschauer.
Dann konnte das traditionelle St. Martinsspiel beginnen. In diesem Jahr spielte Rebecca Schmieder den Martin und Luis Mayer den Bettler. Einige Kindergartenkinder im Hintergrund waren die Stichwortgeber zu der Geschichte. Sie spielte vor langer Zeit in einer Stadt in Frankreich. Dort war der Winter mit viel Schnee gekommen und zudem war der Wind sehr kalt. Ein armer Mann saß frierend im Schnee und Hunger hatte er auch. Lange kam kein Mensch vorbei und es war schon Abend. Dann begann Martin seinem Dienst als Soldat. Er ritt durch die Straßen und schaute, ob alles in Ordnung sei. Er entdeckte den frierenden Bettler. Martin zögerte nicht lange und schnitt mit seinem Schwert seinen langen, roten Mantel in zwei Teile.
Die eine Hälfte behielt er für sich, die andere Hälfte schenkte er dem Bettler. In dieser Nacht hatten alle Menschen in der Stadt denselben Traum: Sie träumten davon, wie gut es wäre, wenn sich alle mehr helfen würden. Und diesen Traum haben sie auch am Morgen nicht vergessen und alle Kindergartenkinder rufen gemeinsam: Wenn wir einander helfen, wird die Welt freundlicher und schöner.
Danach spielte die Abordnung der Stadtkapelle weitere Laternenlieder, die auch kräftig mitgesungen wurden. Am Ende des Programms wurden die von der Stadt Zell gespendeten Martinsgänse verteilt. Außerdem haben Vertreter des Elternbeirats Glühwein, Kinderpunsch und kleine Speisen angeboten. So konnten alle noch verweilen und die schöne Atmosphäre am Martinsfeuer erleben.