Nordrach verneigt sich vor dem Lebenswerk von Erwin Junker

Der Fabrikant und Ehrenbürger blieb seiner Heimatgemeinde zeitlebens im Herzen verbunden. Seine Familie, die Belegschaft seiner Unternehmen und die Dorfgemeinschaft nahmen Abschied von einer großen Unternehmerpersönlichkeit. Bürgermeister Erhardt: „Erwin Junker war in jeder Hinsicht einmalig.“

Der Lebenskreis von Erwin Junker hat sich geschlossen. Seine Wiege stand im Jahr 1930 in Nordrach-Kolonie. Am Mittwoch hat er im Ehrenbürgergrab seiner Heimatgemeinde seine letzte Ruhestätte gefunden. Erwin Junkers Grab befindet sich direkt neben Ehrenbürger Filip Leinz, der von 1973 bis 1982 Pfarrer von Nordrach gewesen ist.

Ein Böllerschuss hallte durch das Tal, als sich der Sarg von Erwin Junker in das Grab senkte. Die Trauergäste verneigten sich, während die Trachtenkapelle Nordrach „The way old Friends do“ intonierte – die emotionale Hymne von ABBA an die Freundschaft – eine tiefe und aufrichtige Freundschaft, die auch Meinungsverschiedenheiten übersteht und ein Leben lang durch alle Höhen und Tiefen anhält.

Nordrach ist in diesen Tagen wie gelähmt

„Wir sind heute in Nordrach versammelt, um Abschied zu nehmen von einem außergewöhnlichen Mann – Fabrikant und Ehrenbürger Erwin Junker“, betonte Bürgermeister Carsten Erhardt in seiner Trauerrede. Die Nachricht, dass er friedlich in seinem Zuhause in Bühl eingeschlafen ist, verbreitete sich rasend schnell. Unzählige Menschen hätten ihm ihre Betroffenheit mitgeteilt. „In ganz Nordrach spürt man diese Trauer und den tiefen Schmerz. Nordrach ist in diesen Tagen wie gelähmt“, brachte das Gemeindeoberhaupt zum Ausdruck.

„Nordrach verneigt sich vor Ehrenbürger Erwin Junker, da er Unvorstellbares für die Menschen in Nordrach und in der Region geleistet hat“, würdigte Bürgermeister Erhardt sein Lebenswerk. In seine Zeit als Gemeinderat sei der Bau der Hansjakob-Halle und des Freibads gefallen, für dessen Erhalt er vor einem Jahr eine Million Euro gespendet hat und das den Namen „Erwin-Junker-Bad“ tragen wird.

Die Schulen, Kindergärten und Vereine hatten in Fabrikant Junker stets einen großen Förderer. Besonders für die Kinder hatte er immer ein offenes Ohr. In der Pfarrkirche hat er für den Erhalt des Hochaltars gekämpft und schließlich auch die kompletten Kosten für die Sanierung übernommen. Vor dem Hochaltar war am Mittwoch Erwin Junkers Sarg in einem Meer von Blumen aufgebahrt. Zwei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr hielten die Ehrenwache.

Bürgermeister Carsten Erhardt berichtete in seinem Nachruf auch über sein persönliches Verhältnis zu Erwin Junker, das einige Höhen und Tiefen hatte. Aber stets habe man Respekt voreinander und Vertrauen zueinander gehabt. „Schultis, heute lernsch mal was G’scheides“, habe er ihn einmal bei einem privaten Treffen begrüßt und ihm dann eine Lehrstunde über Nordracher Bürger erteilt. Er sei in Ewigkeit dankbar, so Bürgermeister Erhardt, dass er ein Wegbegleiter von Fabrikant Junker sein durfte. „Wir alle werden die Begegnungen sehr vermissen!“

Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.