Die zweite Halbtagesfahrt in diesem Jahr führte die Seniorinnen und Senioren mit dem FORUM älterwerden Oberharmersbach zum Kloster Heiligenbronn.
Zwischen Schramberg und Oberndorf gelegen befindet sich das Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Kloster im gleichnamigen, rund 600 Einwohner zählenden Ortsteil der Stadt Schramberg.
Nach der Ankunft in der Klosterkirche begrüßte Schwes ter Agnes (Franziskanerin) die Gäste und beschrieb den Werdegang des Klosters und der Stiftung „St. Franziskus“.
Ursprung der Wallfahrt
Bereits Mitte des 14. Jahrhunderts wurde von Wunderheilungen an einer Quelle im heutigen Klosterbereich berichtet. Diese Berichte führten dazu, dass immer mehr Menschen an diesen Ort kamen, um an diesem Brunnen Heilung verschiedenster Krankheiten zu erfahren. Da-her auch der Name „Heiligenbronn“.
Gründung des Klosters
Die Gründung des heutigen Klosters erfolgte im Jahre 1857 durch Pfarrer David Fuchs, der nach Heiligenbronn kam, um die inzwischen zahlreich an diesen Ort pilgernden Wallfahrer zu betreuen. Er ließ nicht nur die Kirche neu bauen, sondern kümmerte sich vor allem um Kinder, die keine Eltern mehr hatten. Zu deren Betreuung ließ er Ordensfrauen (Franziskanerinnen) nach Heiligenbronn kommen. Wenige Jahre später wurden auch taubstumme Kinder aufgenommen und wiederum einige Zeit später auch blinde Kinder. Im Verlauf der Jahre kamen Werkstätten für Ausbildung und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung hinzu.
Stiftung St. Franziskus
Nachdem die Zahl der Schwestern immer mehr zurückging (1937 waren es noch 322 Schwestern, die sich um die behinderten Kinder kümmerten), suchte die Klosterleitung nach neuen Wegen. So wurde im Jahr 1991 die Stiftung „St. Franziskus“ gegründet, die sich bis heute um die Menschen mit Behinderung (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) kümmert und ihnen Schulbildung, Berufsausbildung und Beschäftigung vermittelt. Die heute noch im Kloster lebenden Schwestern betreuen die Wallfahrer, bieten Exerzitien und Seminare im „Haus Lebensquell“ an. Außerdem besteht die Möglichkeit, für eine bestimmte Zeit im Kloster mitzuleben.
Ein Besuch beim Gnadenbrunnen
Nach den Erläuterungen durch Schwester Agnes hatten die Oberharmersbacher „Wallfahrer“ Gelegenheit, im Elisabeth-Glöckler Haus direkt neben der Kirche Kaffee und Kuchen aus der Klosterbäckerei zu ge nießen.
Im Anschluss an die Kaffeepause bestand die Möglichkeit, die Gnadenkapelle und den darunter liegenden Gnadenbrunnen zu besuchen und von dem Heilwasser zu trinken. Viele der Mitreisenden nutzten die Zeit bis zur Rückfahrt auch für einen Besuch im Wallfahrtsladen oder im Korb- und Bürstenladen, in welchem die von den blinden Menschen hergestellten Waren verkauft werden.
Nach der Rückkehr nach Oberharmersbach traf man sich noch im Hotel „Bären“ in Oberharmersbach, um bei gutem Essen und Trinken und angeregter Unterhaltung den Tag ausklingen zu lassen.