Aufgrund der sehr warmen Witterung startet im Kinzigtal die Krötensaison zwei bis drei Wochen früher als sonst.
Da viele Amphibien Straßen kreuzen, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen, werden Amphibienzäune aufgebaut. In Biberach zwischen Mischwerk Knäble und der Zufahrt zum Emmersbach liegt so eine Straßenquerung. Die Tiere überwintern hier im Wald und wandern dann in der Paarungszeit über die Straße zu einem tiefer gelegenen Tümpel. „Auch wenn hier nur wenig Autoverkehr herrscht, überleben die wenigsten Amphibien das Überfahren eines Autos“, so der NABU Mittleres Kinzigtal.
Denn auch wenn sie nicht von den Rädern erfasst würden, entstehe unter dem Auto ein Unterdruck, der die inneren Organe der Amphibien platzen lasse.
Spaß beim Krötensammeln
In Biberach hat nun schon im zweiten Jahr ein Team aus Bauhofmitarbeitern und Mitgliedern des NABU den Krötenzaun in Rekordzeit aufgebaut. Die Straßenmeisterei Haslach war mit Amphibienschildern zur Stelle. Die zeitaufwändigste Arbeit jedoch steht noch bevor: Solange der Zaun steht, müssen jeden Morgen und jeden Abend die hinter dem Zaun eingegrabenen Eimerfallen kontrolliert und hineingefallene Tiere gerettet werden. Diese Kontrollen übernimmt eine Gruppe aus Prinzbacher und Biberacher Naturschützern. Die Gruppe hatte sich 2023 spontan gegründet, hatte viel Spaß beim Kröten-Sammeln und plant nun auch weitere Projekte, wie die Teilnahme an der Kreisputzete.
Ins Biotop gebracht
Gleich der erste Kontrollabend war erfolgreich. Neben zahlreichen Erdkröten fanden die NaturschützerInnen einige Fadenmolche, einen Bergmolch, einen Grasfrosch und – Highlight des Tages – einen schwarz-
gelben Feuersalamander. Die Funde wurden notiert und alle Tiere in ein Biotop am Waldrand umgesiedelt, wo sie keine Straße mehr queren müssen.
Bei der Krötensaison helfen: Ansprechpartnerin ist Pamela Schilli (pam.heitzmann@web.de).