Das Seniorenzentrum St. Gallus und die Sozialstation St. Raphael laden am 21. Januar 2024 erstmals gemeinsam ein. Neben den fachlichen Informationen kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz.
Der mittlerweile schon traditionelle „Tag der Sozialstation“ am dritten Sonntag des neuen Jahres wurde zu einem „Tag der Pflege“ erweitert und wird gemeinsam vom Seniorenzentrum St. Gallus und der Sozialstation St. Raphael gestaltet.
Gottesdienste und „Tag der offenen Tür“
Die Gottesdienste der Seelsorgeeinheit Zell sowie der Evangelischen Kirche werden am kommenden Sonntag, 21. Januar 2024, durch die Anwesenheit von Mitarbeiter/-innen des Seniorenzentrums und der Sozialstation bereichert.
Ab 13.30 Uhr präsentieren sich die verschiedenen Dienste in der Sozialstation, Fabrikstr. 3, in Zell a. H. Die Leiter- und Leiterinnen der Dienste stehen dort für Gespräche und qualifizierte Auskünfte zur Verfügung.
Im Kultur- und Vereinszentrum gegenüber wird ab 14.00 mit Kaffee, Kuchen und kalten Getränken bewirtet. Das Seniorenzentrum St. Gallus wird sich dort mit einem Informationsstand präsentieren. Ab 14.30 Uhr werden die beliebten Original Geroldsecker Musikanten aufspielen. Die Veranstaltung endet gegen 17.00 Uhr.
Rund um die Pflege von A bis Z
Das Caritas Seniorenzentrum „St. Gallus“ und die Kirchliche Sozialstation „St. Raphael“ decken alle Spielarten der Pflege ab: Von A wie ambulanter Dienst bis Z wie Zentralküche.
In der Sozialstation haben 75 Mitarbeitende rund 150 Kundenkontakte täglich. Im Seniorenzentrum sind es 120 Mitarbeitende, die sich täglich um 120 Kunden kümmern und 250 Essen zustellen.
Das neu gebaute Seniorenzentrum Sankt Gallus bietet 90 stationäre Pflegeplätze, Betreute Seniorenwohnen, Essen auf Rädern sowie ambulanter Pflegedienst für den Bereich des betreuten Wohnens.
„Für Pflegebedürftige ist es wichtig, dass sie die Hilfen abrufen können, die sie für ein selbstbestimmtes Leben benötigt. Dieses passgenaue Anbieten von Pflege- und Betreuungsleistungen führt dazu, dass sich ein sektorales Denken – nur ambulante, nur stationäre Aufgaben – überholt“, bezieht Michael Schlosser, Heimleitung des Seniorenzentrums St. Gallus, Position. Für Sozialunternehmen in der Pflegebranche bedeute dies, dass sie sowohl ambulante wie stationäre Angebote im Portfolio haben oder in enger Kooperation zusammenarbeiten.
Ambulante und stationäre Angebot ergänzen sich
Die Sozialstation und Caritas-Seniorenzentrum arbeiten bereits auf verschiedenen Ebenen zusammen. Dies betrifft unter anderem die Kurzzeitpflege. Menschen, die kurzfristig nicht mehr zu Hause versorgt werden können, erhalten die Möglichkeit von Kurzzeitpflege im Caritas-Seniorenzentrum St. Gallus. Auch bei der Tagespflege in der Sozialstation verzahnen sich die Angebote der beiden Einrichtungen. Diese wird teilweise von Senioren genutzt, die in der betreuten Wohnanlage leben. Nicht zuletzt wird Essen auf Rädern für die Tagespflege geliefert.
Die Zusammenarbeit erstreckt sich auch auf die Praxisanleitung von Schülerinnen und Schülern der Generalistik, einer neuen Ausbildungsform für Pflegeberufe.
Allgemeine Lage zeigt erhebliche Auswirkungen
Der 1. Vorsitzende Herbert Vollmer berichtet über die aktuelle Lage in der Sozialstation: „Die Inflation, Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine, hat auch auf die Sozialstationen erhebliche Auswirkungen. Mehrere Tagespflegen im Ortenaukreis mussten im vergangenen Jahr schließen, weil es weniger Gäste gab, aber auch Fachkräfte fehlen.
Unsere Sozialstation kann von einer besseren Lage berichten, aber gegenüber den Vorjahren hat sich auch bei uns das Bild etwas eingetrübt. Die Tagespflege ist derzeit fast vollständig belegt, im Vorjahr gab es in manchen Monaten sogar eine kleine Warteliste. Der ambulante Dienst ist ausgelastet, vor allem der Dienst im hauswirtschaftlichen Bereich wird stark nachgefragt.“
Neues Denken, neue Lösungen und Konzepte
„Die Veränderungen in der Seelsorgeeinheit selbst, die professionelle Entwicklung der Dienste und Einrichtungen, die fachlichen und personellen Herausforderungen an die Pflege und der damit befassten Einrichtungen sowie neue Akteure auf diesem Spielfeld erfordern ein neues Denken, neue Lösungen und Konzepte“, stellt Michael Horst fest. Er ist Vorstandsmitglied in der Sozialstation, Mitglied im Arbeitskreis Pflege und wird am Sonntag auch die Ansprache halten.
Michael Horst stellt weiter fest: „Die katholische Seelsorgeeinheit ist in den beiden maßgeblichen Einrichtungen der Pflege in der Raumschaft als Träger engagiert. Was liegt also näher als über eine gemeinsame, übergeordnete Organisationsstruktur und ein gemeinsames Auftreten und Agieren nachzudenken?“
Michael Horst berichtet, dass dieser Prozess vor zwei Jahren angestoßen wurde. Regelmäßig finden Treffen auf Leitungs- und operativer Ebene statt. Die Zusammenarbeit entwickelt sich. Derzeit werden rechtliche Prüfungen in Freiburg und Karlsruhe vorgenommen.
„Ziel muss es sein, die Stärken an den jeweiligen Standorten zu entwickeln, die Schwächen auszugleichen und die Herausforderungen gemeinsam in Chancen zu verwandeln. „Jeder Kunde soll ein individuelles, auf die jeweiligen Bedürfnisse und das familiäre Umfeld zugeschnittenes Angebot erhalten“, blickt Michael Horst in die gemeinsame Zukunft von Sozialstation und Seniorenzentrum.