Zuletzt wurde im Ortenauer Kreistag darüber diskutiert, ob es für das Landratsamtsgebäude, wie ursprünglich angedacht, zu einer Sanierung des Bestands in der Badstraße oder doch einem Neubau kommen soll.
Gegen die Sanierung sprechen in den Augen der FDP-Kreistagsfraktion zum einen deutlich höhere Kosten als ursprünglich angenommen und größere Herausforderungen und Belastungen für die Mitarbeitenden, die aus einer Sanierung im laufenden Betrieb resultieren. Jetzt hat der derzeitige Landrat Scherer erklärt, nicht mehr für das Amt zu kandidieren und somit im Herbst 2024 auszuscheiden. Der Kreistag selbst wird im Zuge der bevorstehenden Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 gewählt. Die Kreistagsfraktion der Freien Demokraten (FDP) spricht sich deshalb dafür aus, die Entscheidung grundsätzlich nach den Wahlen von Kreistag und Landrat zu treffen.
Wahlergebnis abwarten
Carsten Erhardt, der Fraktionsvorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion: „Ob Neubau oder Sanierung, die Art und Weise des Baus, Zeitpläne und natürlich die damit verbundenen Kosten sind weitreichende Fragestellungen. Im Juni wird ein neuer Kreistag gewählt, im Herbst wird ein neuer Landrat oder eine neue Landrätin gesucht. Wir sind daher der Überzeug, dass die Verantwortung für diese Frage die dann handelnden Personen zu treffen haben.“
Genau abwägen
„Auch bei den erst kürzlich getroffenen Entscheidungen zu den geplanten Klinikneubauten haben wir gesehen, dass die Kosten einer Sanierung nicht unbedingt geringer sein müssen als bei einem Neubau. Obwohl wir uns bezüglich eines neuen Landratsamtsgebäudes noch nicht abschließend festgelegt haben, begrüßen wir grundsätzlich, dass auch ein Neubau geprüft wird“, so Prof. Dr. Eberhard von Hodenberg, der im Ausschuss für Gesundheit und Kliniken als Sprecher für die FDP-Kreistagsfraktion fungiert und weiter: „auch unter diesem Hintergrund erscheint mir eine hastig getroffene Entscheidung, kurz vor anstehenden Wahlen in einer für den Kreis so entscheidenden Frage für nicht zielführend.“
„In der geplanten Kommission zum Thema Landratsamt werden sich die Vertreter der FDP-Fraktion konstruktiv einbringen, um eine finanzierbare und tragfähige Lösung für den Kreis und auch für seine Mitarbeitenden zu erarbeiten. Wichtig sollte nach der jüngst vom Landratsamt mitgeteilten Kostenexplosion zur Sanierung sein, dass am Ende belastbare Zahlen für den Kreistag zur Entscheidung vorliegen“, so Carsten Erhardt.