Bei den jährlichen Visiten durch die Vorstandschaft war aufgefallen, dass beim oberen Durchgang vom Treppenturm auf die Aussichtsplattform der vermutlich über 100 Jahre alte Stahlsturz durch starke Korrosion in seiner Tragfähigkeit deutlich eingeschränkt war. Ehrenamtliche Helfer führten die Sanierung durch.
Die Burg Hohengeroldseck ist ein Denkmal des hohen Rittertums aus der Mitte des 13. Jahrhunderts mit einer einmaligen landschaftlichen Lage zwischen dem Schuttertal und Biberach sowie dem Kinzigtal. Sie ist das Idealbeispiel einer Gipfelburg, bei welcher die Erbauer, die Herren von Geroldseck, deren Namen die Burg trägt, den geographisch günstigsten Punkt ihres Herrschaftsbereiches mit bester Verteidigungsmöglichkeit auf einem 525 Metern ü. M. hoch gelegen Berges zur Errichtung ihres Wohnsitzes auserkoren haben. Aus weitem Umkreis von den Höhen des Schwarzwaldes, aber auch von der Rheinebene und jenseits der Vogesen her ist die Hohengeroldseck zu sehen.
Ein besonderer Anziehungspunkt
Umgekehrt kann von ihren Mauerkronen ein großartiger Rundblick über die Schwarzwaldlandschaft und die Rheinebene genossen werden.
Den besten Blick in die Landschaft hat man auf der Aussichtsplattform des Treppenhausturmes des hinteren Palas oder „altes Hus“. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch heute noch die Burgruine ein besonderer Anziehungspunkt für viele Besucher darstellt und von diesen ohne Wegzoll die Anlage bis hoch in den Turm zu jeder Jahreszeit besichtigen können.
Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen
Infolge der Romantik wurde die Burganlage wieder aus ihrem Dornröschendasein geholt und umfangreiche Sanierungen durch das Großherzogtum Baden sowie den Schwarzwaldverein Lahr waren aus heutiger Sicht ein Glücksfall. Es schlossen sich weitere umfangreiche Sicherungsmaßnahmen bis in die heutige Zeit durch den Verein zur Erhaltung der Burgruine Hohengeroldseck e.V. an, der im Jahre 1958 auf Initiative von Landrat Dr. Wimmer ins Leben gerufen wurde.
Bei den jährlichen Visiten durch die Vorstandschaft war aufgefallen, dass beim oberen Durchgang vom Treppenturm auf die Aussichtsplattform der vermutlich über 100 Jahre alte Stahlsturz durch starke Korrosion in seiner Tragfähigkeit deutlich eingeschränkt war. Es drohten die Mauersteine herunterzufallen. Schnell war klar, dass nur ein Austausch der statischen Durchgangsicherung nachhaltig die Begehbarkeit ermöglichen kann.
Über 100 Jahr alter Stahlsturz
Was war zu tun? Um das Budget des Vereins nicht zu sehr zu belasten, aber gleichzeitig eine fachkundige Arbeit zu gewährleisten, wurde Harald Rederich von der Acherner Schleith Baugesellschaft und der Schlosser vom Bauhof Seelbach Mario Vetterer hinzugezogen. Die Schadstelle wurde besichtigt und eine Schablone des Sturzes gefertigt. Diese war die Grundlage, um in der Werkstatt den Stahlsturz vorzufertigen, der anschließend, um eine bessere Haltbarkeit zu erzielen, verzinkt und farblich angepasst eine Pulverbeschichtung erhielt.
Arbeiten mit äußerster Vorsicht
Am Freitag, 20. Oktober, um morgens 7 Uhr war es soweit. Der Bautrupp rückte mit drei Mann an. Zunächst wurde das Umfeld für Besucher gesperrt und die Baustelle mit Holzdielen für die anstehenden Arbeiten eingerüstet. Mit äußerster Vorsicht wurden die beiden völlig vom Zahn der Zeit zerfressenen Stahlstürze ausgebaut.
Der Wind blies an diesem Tag heftig und so mancher Regenschauer begleitete in luftiger Höhe die Arbeiten. Die Auflager wurden gerichtet sowie die Verbindungsanker fachmännisch gebohrt und eingeklebt. Der Auszubildende Antonio erhielt an diesem nicht einfachen Objekt lehrreiche Einweisung im Umgang mit den eingesetzten Materialien. Nach sechs Stunden war die Sicherungsmaßnahme erfolgreich beendet.
Trotz Regenwetter kamen Besucher auch aus dem Ausland auf die Hohengeroldseck. Teilweise in Englisch erläuterten die Arbeiter die Maßnahme und den Grund für die Sperrung der Oberburg, dabei erfuhr man größtenteils Verständnis.
Dank des Burgvorsitzenden
Burgvereinsvorsitzender Thomas Schäfer, der die Maßnahme für den Verein begleitet hat, bedankte sich bei Harald Rederich, Azubi Antonio und Mario Vetterer für ihren gelungenen und profihaft ausgeführten ehrenamtlichen Einsatz.
Mehr Infos zum Burgverein
Auf der Homepage www. burgruine-hohengeroldseck.de findet man auch unter der Rubrik „Die Burg in Bildern“ die Panorama-Webcam, wo man von Zuhause den tollen Blick von der Geroldseck in die umliegende Landschaft genießen kann.