Am Montagabend hat sich der Gemeinderat über Hochwasserschutz informiert. Nach ersten Schätzungen werden wohl an die 10 Millionen Euro in den Hochwasserschutz entlang des ganzen Harmersbachs fließen.
Bürgermeister Günter Pfundstein informierte über die Vorgeschichte der geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz: Im Jahr 2014/15 wurde das Büro Wald + Corbe mit der Flussgebietsuntersuchung für die gesamte Länge des Harmersbachs beauftragt. Es wurden Bürgerinformationsabende veranstaltet. Die gesamte Maßnahme kostet 9 bis 10 Millionen Euro, die Förderung beträgt 70 Prozent. Die Stadt Zell muss rund 3,5 Millionen Euro selbst tragen. Bis der Hochwasserschutz umgesetzt ist, wird das Jahr 2030 erreicht sein. Bis dahin müssen die Maßnahmen stetig in den Haushaltsplänen berücksichtigt werden.
Wo liegt die Gefahr?
Das Büro Inros Lackner begleitet das Vorhaben. Norbert Gollasch und Projektleiter Michael Haug waren am Montagabend in der Sitzung und stellten den Projektfahrplan vor. Auf der großen Leinwand zeigten sie die Hochwassergefahrenkarte des Harmersbachs, die sie auf Grundlage der Flussgebietsuntersuchung erstellt haben. Sie zeigten Beispiele von Hochwasserschutzmaßnahmen an konkreten Stellen am Harmersbach, die sinnvoll und praktikabel sind. Außerdem informierten sie über Objektschutzmaßnahmen an der Schule, die möglich sind, wie hochwassersichere Türen und Fenster, den Bau eines Schachts.
So geht’s weiter
Zum Ablaufplan erklärte Michael Haug von der Fa. Inros Lackner, dass in dieser Woche die Vermessungen gemacht werden, gefolgt von der hydraulischen Modellierung. Bis zum Jahresende sei eine detaillierte Planung fertig. Dann erfolgt die Genehmigungsplanung und danach im Jahr 2025 der Bau beginn.
Rückhaltebecken ist zu teuer
Bürgermeister Pfundstein informierte, dass die Bewohner am unteren Bachlauf, die auf ihrem Grundstück bauen wollen, für die Fläche, die sie verbaut haben, eine Ausgleichsfläche ausweisen müssen. In der Bürgerfrageviertelstunde hatte sich ein Bürger zum Thema Hochwasserschutz geäußert. Auf Nachfrage erklärte Michael Haug vom Planungsbüro, dass Vorschläge der Anwohner gerne gehört werden und der Austausch mit den Anwohnern bei ihnen gängige Praxis ist. „Es wird kein Regenrückhaltebecken geben“, bedauerte Pfundstein. Alle in Frage kommenden Flächen seien verbaut oder der Bau sei zu teuer, da es keine öffentliche Förderung gebe. Gemeinderäten Sybille Nock regte an, während des ganzen Verfahrens größtmögliche Transparenz zu gewährleisten.