Nordracher Schwarzwaldverein begab sich auf die Spuren der Römer, Flößer und Gerber.
Mit der Herbstwanderung „Auf den Spuren der Römer, Flößer und Gerber“ bot der Schwarzwaldverein Nordrach eine Tour rund um das romantische Fachwerkstädtchen Schiltach an.
Nach einer halbstündigen Zugfahrt ab Biberach erreichten acht Wanderer den Startpunkt „Schiltach Mitte“. An der Kinzig entlang ging es zur Ruine Schenkenburg, einer der wohl ältesten Burgen des Kinzigtals. Die majestätisch gelegene Spornburg kann eine reiche Geschichte erzählen. Von dort hatte man weite Blicke auf die Kinzig, die mit der Flößerei ehemals ein wichtiger Wirtschaftszweig für die einheimische Bevölkerung war.
Nach dem Überqueren der Bundesstraße 294 führten grasbewachsene Waldwege stetig bergauf. Der Wettergott schickte ab und zu einen kleinen Regenschauer durch. Über Winterhalden, Ziegelstatt, und Muckenreute erreichte die Gruppe Brandsteig Schänzle 689 m. Ein sehr markanter Punkt, an dem römische Ausgrabungen stattgefunden haben. Dort befand sich vermutlich die Bergstation auf dem Verbindungsweg von Straßburg nach Rottweil. Eine wohlverdiente Vesperpause – wieder bei Sonnenschein – genoss die Gruppe dort um so mehr.
An diesem Grenzweg erklärte Ingeborg sehr bildlich die großen Unterschiede zwischen Württemberg und Baden.
Mit Blick auf das Kinzigtal und die Vogesen erreichte man über Zollhaus den höchstgelegenen Punkt der Tour, die Breit reute 742 m. Bei sehr guten Wetterbedingungen hätte man in der Ferne die Alpen sehen können.
Angenehm zu laufende, schmale Wurzelpfade führten zum Schwenkenhof 559 m, der ideal zu einer Kaffeepause war. Gestärkt ging es nun abwärts zu einem der schönsten Punkte der Tour, dem Schlossberg und seiner Holzbrücke. Ein grandioser Blick über Schiltach lud zum Innehalten ein, bevor es wieder in das Städtle hinab ging. Erwähnenswert ist die Tradition des Gerbens – seit über 300 Jahren wird dieser Beruf in Schiltach ausgeübt.
Nach einer Strecke von 16 km und 590 Hm kehrten die be geisterten Wanderer im Gasthof „Sonne“ am Marktplatz ein und ließen den Tag ausklingen. Ein Dank ging an die Wanderführerin Dagmar Vollmer. Mit der Ortenauer S-Bahn war man bald in Biberach.