Mit einem bunten Programm wurde gestern das 50-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Vorsitzende Marianne Burger gab einen Einblick in das Leben und Wirken von Pfarrer Sebastian Kneipp. Vereinsmitglied Klaus Zillhardt brachte die Gäste mit der heiteren Kneipp-Fibel von Eugen Roth zum Schmunzeln. Zum Abschluss der Jubiläumsfeier wurde gemeinsam getanzt.
Mit einem informativen und unterhaltsamen Programm feierte der Kneippverein Zell am gestrigen Sonntag im Kulturzentrum sein 50-jähriges Jubiläum. Dabei wurde deutlich, dass der Kneippverein eine lebendige Gemeinschaft ist, die sich in vielfältiger Weise in den Dienst der Gesundheitsvor sorge stellt und sich aktuellen Gesundheitsthemen widmet.
Wer mit Yoga, Tanzen, Gymnastik oder mit Heilfasten etwas für seine Gesundheit tun möchte, der ist beim Kneippverein an der richtigen Adresse. Bei den Vorträgen im Winterhalbjahr 2023/24 geht es um die Themen Haushalt ohne Chemie, gewaltfreie Kommunikation, Spiraldynamik und Naturkosmetik.
Heilpraktikerin Beate Breig unter den Gästen
Vorsitzende Marianne Burger freute sich über das Kommen zahlreicher Gäste. Allen voran begrüßte sie den Ehrenvorsitzenden Helmut Zimmermann und das älteste Vereinsmitglied, Heilpraktikern Beate Breig, die erst vor wenigen Wochen ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Die politische Gemeinde war durch Bürgermeister-Stellvertreterin Sybille Nock und Gemeinderat Stefan Huber vertreten.
Für den musikalischen Rahmen bei der Jubiläumsfeier sorgte ein Klarinettenquar- tett der Stadtkapelle Zell a. H. Daniela Polap, Nico Armbruster, Aron Roth und Julius Erdrich erhielten für ihre Darbietungen großen Applaus.
Ein willensstarker Mensch mit außergewöhnlichen Begabungen
Kneippvereins-Vorsitzende Marianne Burger skizzierte in ihrer Festansprache das Leben und Wirken von Sebastian Kneipp, der von 1821 bis 1897 gelebt hat. „Kneipp war ein willensstarker Mensch mit außergewöhnlichen Begabungen“, stellte sie fest. Mehrere Schicksalsschläge konnten ihn nicht davon abhalten, den Gymnasialabschluss zu erreichen, um dann Theologie studieren zu können.
Als er während seines Studiums an Tuberkulose erkrankte, bekämpfte er seine Erkrankung mit Bädern im kalten Donauwasser. 1852 feierte Sebastian Kneipp Priesterweihe und wirkte fortan als Seelsorger und Heiler. Das gefiel nicht allen. Als „Kurpfuscher“ landete Kneipp vor Gericht. Es war ihm nur noch erlaubt, all jenen Kranken zu helfen, denen scheinbar nicht mehr zu helfen war oder die arm waren, und sich keine Hilfe leisten konnten.
Pfarrer Kneipp hatte Erfolg. Sein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das sich auf die fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung stützt, fand immer mehr Beachtung. Schon im Jahr 1890 und damit sieben Jahre vor seinem Tod wurde in Bad Wörsihofen der erste Kneippverein gegründet.
Auch Ritter von Buß erfuhr die Heilkräfte des Wassers
Marianne Burger zeichnete in ihrem Vortrag auch ein Bild des 19. Jahrhunderts, in dem die Industriealisierung das Leben der Menschen stark veränderte. Millionen Fabrikarbeiter waren schlechten Bedingungen in den Fabriken ausgesetzt, für die Tuberkulose gab es keine Heilung.
Auch Franz Josef Ritter von Buß aus Zell, der im Jahr 1837 die richtungsweisende Fabrikrede gehalten hatte, erkrankte an schwindender Lebenskraft. In den Freyersbacher Quellen erfuhr er die Heilkräfte des Wassers und erlangte Genesung.
Den kompletten Beitrag und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.