Ein Workshop im Rahmen der Ausstellung „Friedensklima!“ beleuchtet die Möglichkeiten der sozialen Verteidigung.
Für zivilen Widerstand gibt es viele Beispiele: die Dänen, die sich 1944 gegen die Nazi-Besetzung wehrten, indem sie die Zusammenarbeit verweigerten, ein Kriegsschiff sabotierten und jüdische Verfolgte retteten. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA gegen die rassistische Politik mit Demos und zivilem Ungehorsam. 1968 in der CSSR, von den Sowjettruppen besetzt, gab es Sabotage, den Dialog mit den russischen Soldaten, auf den Philippinen wehrten sich die Bürger gegen Diktator Marcos, indem sie mit Sicherheitskräften redeten und die Säulen der Macht einrissen. Die Montagsdemos in der DDR vor dem Mauerfall, der Aufstand gegen Pinochet in Chile 1988, die Demos derzeit in Israel gegen die Justizreform. Und natürlich Mahatma Gandhi und Nelson Mandela: „Go slow“, eine Methode, einfach immer langsamer zu sein als die Gegner und ihnen so das Leben schwer zu machen.
Kann wirklich nur eine Armee die Bevölkerung und ihren Lebensraum schützen oder gibt es auch andere Methoden? Eine Frage, mit der sich die Teilnehmer auseinandersetzten. Die militärische Lösung habe ja immer auch Macht und Geld im Blick. Christen seien herausgefordert: Welche Dinge und Werte möchten sie verteidigen? Wann würde jeder selbst aktiv? Eigentlich sind Christen zum Teilen aufgefordert. Klar wurde im Workshop auch, dass Kommunen sich auf den Notfall gut vorbereiten müssen, um die kritische Infrastruktur vor Aggressoren zu schützen. Es müsse im Vorfeld überlegt werden, welche zivilgesellschaftlichen Gruppen in so einem Fall zusammenarbeiten können.
Abschlussgottesdienst am Sonntag
Die Ausstellung „Friedensklima!“ ist noch bis kommenden Sonntag, den 6. August im Rundofen zu sehen, dem Tag, an dem sich der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima zum 78. Mal jährt. Sie geht auch auf die 17 Nachhaltigkeitsziele ein, die die UN-Vollversammlung 2015 beschlossen hat, um Kriege, Flucht und Vertreibung zu verhindern. Die Veranstaltungsreihe schließt mit einem ökumenischen Abschlussgottesdienst im Rundofen. Los geht der um 10.45 Uhr, mit Kirchcafé und katholischem Kirchenchor unter der Leitung von Wolfram Dreher.
→ Mehr Informationen unter www.eeb-ortenau.de