„Das wird eine ganz, ganz runde Sache“, freut sich die Rektorin der Grundschule Nordrach, Petra Großmann, auf den kommenden Freitag. Denn da werden auf einer jedermann zugänglichen Vernissage all jene Kunstwerke ausgestellt, die zuvor entstanden sind: während der drei Kunsttage ab dem 12. Juni.
Das bedeutet: Von Montag bis Mittwoch wird es an der Nordracher Grundschule überaus kreativ und wunderbar bunt zugehen. Dafür sorgen Lehrer sowie renommierte Künstler aus der Region, deren Techniken die Erst- bis Viertklässler ausprobieren dürfen.
Die Kunstwerke, die auf der abschließenden Vernissage nicht verkauft oder von den Kindern nicht mit nach Hause genommen werden, werden in der Schule aufgehängt. Denn die soll schöner werden. Auf jeden Fall beispielsweise durch eine Deko-Raupe, die unter der Anleitung der Haslacher Künstlerin Miriam Wagner entstehen wird – mit flüssigen Acrylfarben, die auf Schallplatten gegossen werden.
Und die Künstlerkollegin Emanuela Pesché „wird einmal rund durchs Haus gehen und sämtliche Wände, die sie findet, mit den Kindern gestalten“, lacht Petra Großmann, „das finde ich super.“
Unter den Fittichen von Simone Bischoff (Maltherapeutin Zell) wiederum werden Leinwände mit einer Schattentechnik gestaltet. In Berthold Ebles Nordracher Keramikwerkstatt können die Kinder Teller bemalen oder aber beispielsweise mit Angela Boschert töpfern. Doch auch mit Wachs gemalt (Martina Homes, Zell), gefilzt, gesägt und gekleistert wird unter fachkundiger Anleitung, sogar zwei Grundschulmütter haben sich hierfür zur Verfügung gestellt.
Gespannt sein darf man unter anderem auf Holzplattenfiguren im Stile Keith Harings. Am Ende der Aktion werden ein großes Blütenmobile aus – jawohl – Eierkartons sowie Zimmerschilder das Schulhaus verschönern und dessen Türen ein neues Gesicht erhalten haben.
Tatsächlich seien die Kunsttage aus der um den Jahreswechsel herum gekickten und immer weiter gesponnenen Idee entstanden, dass das Schulhaus „ein bissel Farbe“ bekommen solle, schmunzelt die Rektorin, „jetzt nehmen wir das Heft mal selber in die Hand.“
Da die Grundschule bis vor vier Jahren Projekttage durchgeführt hatte, war allen der planerische und organisatorische Aufwand zwar bewusst. „Dennoch sind wir irgendwann ein bisschen erschrocken bei dem Gedanken, „was haben wir da eigentlich vor?!“, gesteht Petra Großmann. Längst aber kann sie dem Geschehen beruhigt entgegensehen – nicht zuletzt dank der großen Unterstützung von verschiedenen Seiten. Dazu gehören beispielsweise die Gemeinde samt Bauhof, Sponsoren, der Förderkreis der Schule.
„Überhaupt alle, mit denen wir bis jetzt gesprochen haben, sind begeistert von dem Projekt, von den Eltern angefangen“, strahlt die rührige Schulleiterin, „auch der Elternbeirat steht dahinter, die haben schon alles für die Bewirtung organisiert.“ Was sie nicht weniger freut: Jeder der von der Schule angesprochenen Künstler hat seine Teilnahme sofort zugesagt. Was umso bemerkenswerter ist, als zu einigen von ihnen zuvor kein persönlicher Kontakt seitens der Grundschule bestanden hatte.
Im Ergebnis ist das Aktionsangebot an den Kunsttagen derart breit gefächert, „dass für jedes unserer 77 Kinder etwas dabei ist“. Denn jedes der Kinder durfte sich anhand von Anmeldelisten für jeden der drei Vormittage seinen Favoriten sowie einen Ersatz aussuchen. „Unsere Frau Singer hat dann in stundenlanger Kleinst- und Puzzle-Arbeit die Kinder so eingeteilt, dass jeder mindestens einmal an seinem bevorzugten Programmpunkt teilnehmen kann und trotzdem alles gut aufgeteilt ist.“
Weil das kreative Tun für die Kinder nicht weniger anstrengend ist als normaler Schulunterricht, „werden wir sie am Donnerstag erst einmal erden müssen“. Am Freitagmorgen dann werden die Kunstwerke für das große Abschlussevent aufgebaut und aufgehängt.
Die Drittklässler erhalten hierfür die Aufgabe, den Verkauf der Kunstwerke zu arrangieren und eine Preisliste zu erstellen. Und die Viertklässler werden beim Catering eingespannt. Ihr Lohn: Der Inhalt einer selbst gestalteten Spendenkasse, der für die Klassenfahrt verwendet werden soll. „Auch das alles ist ein Lernprozess für die Kinder“, betont die Rektorin.
Einen, in den die „Blockflötenmäuse“ eingebunden werden um für die Musik zu sorgen. Von 16 bis 18 Uhr findet sie statt, diese ganz besondere Vernissage am Freitag, 16. Juni. Auch die Künstler werden dann anwesend sein und zudem eigene Werke ausstellen.
„Die Leute können herkommen, sich umschauen, etwas essen und trinken und einfach zwei schöne Stunden hier verbringen“, lädt die Rektorin gemeinsam mit den Grundschulkindern sowie allen Beteiligten eine möglichst große Besucherschar ein.