Das Gasthaus »Stube« soll wieder die gute Stube von Nordrach werden. Seit dem 28. Februar 2022 ist das Haus geschlossen. In engem Schulterschluss sind die Gemeinde Nordrach und die Firma Junker nun angetreten, das Traditionshaus in eine neue Zukunft zu führen. Mit im Boot ist die Touristen-Information Nordrach, denn auch für Tages- und Urlaubsgäste ist die »Stube« von großer Bedeutung.
»Heute ist ein großer Tag. Die Stube soll wieder wachgeküsst werden«, zeigte sich Bürgermeister Carsten Erhardt beim Pressegespräch am Dienstag sehr zuversichtlich. Auch Geschäftsführer Dr. Karsten Schaumann von der Erwin Junker Maschinenfabrik und Leiterin Barbara Kamm-Essig von der Touristen-Information Nordrach sind angetreten, um die Stube wieder mit neuem Leben zu erfüllen.
Gasthaus im Herz der Gemeinde fehlt
»Sowohl aus der Sicht des Dorfes als auch aus touristischer Sicht fehlt das Gasthaus im Herz der Gemeinde«, stellte Bürgermeister Erhardt fest. Deshalb habe er schon gleich nach der Schließung Ende Februar 2022 mit der Firma Junker das Gespräch gesucht. Auch mit dem Land habe er in Sachen Förderung die Möglichkeiten abgeklärt. Es gebe für diesen Vorgang aber keine »Blaupause«.
Man habe inzwischen einen gemeinsamen Nenner gefunden und einen Vertrag ausgearbeitet, bestätigten Bürgermeister Erhardt und Geschäftsführer Schaumann. Auch der Nordacher Gemeinderat hat der Vorgehensweise zugestimmt. »Wir verlassen ausgetretene Pfade«, ist sich Bürgermeister Erhardt sicher.
Die Erwin Junker Maschinenfabrik bleibt Besitzer der Immobilie. Die Gemeinde wird Pächter und sucht nun für das Gasthaus, den Stubenkeller und für das Hotel mit insgesamt elf Einzel- und Doppelzimmern einen Betreiber.
Vermarktung ist ergebnisoffen
»Heute ist der Auftakt der Vermarktung«, betonte Bürgermeister Erhardt. Gemeinsam mit der Touristen-Information werde man eine außergewöhnliche Kampagne auf den Weg bringen. Es gebe zwar schon Gespräche mit potenziellen Betreibern, denn es habe sich im Dorf bereits herumgesprochen, dass für die Stube ein neuer Wirt gesucht werde. Die Gemeinde wolle zunächst aber allen Gastronomen die Chance geben, sich mit ihren Konzepten und Betriebsideen zu bewerben. Man habe keine Eile, hoffe aber darauf, dass das Gasthaus »Stube« ab Herbst 2023 wieder öffnen kann. Wichtig sei, dass der neue Stubenwirt Herzblut, Leidenschaft und Können mitbringt.
Die Voraussetzungen für den künftigen Pächter sind denkbar günstig. Das Haus ist voll ausgestattet und in einem gepflegten Zustand. Man könnte sofort loslegen. Ob die Stube als gesamte Einheit verpachtet wird oder in verschiedenen Teilen, müssten nun die kommenden Gespräche zeigen. Denkbar wäre beispielsweise, dass aus dem »Stubenkeller« ein separates Café oder eine Cocktailbar werde.
Die Gemeinde sei auch bereit, den künftigen Betreiber mit einem gestaffelten Pachtvertrag finanziell zu unterstützen. Erst wenn sich alles eingespielt hat, solle die Subvention enden. Bürgermeister Erhardt stellte fest, dass die Förderung eines Gastronomiebetriebs grundsätzlich keine Gemeindeaufgabe sei. Aber es gebe hier ein gewisses Marktversagen, dem man entgegensteuern wolle. »Der Leerstand ist keine gute Lösung«, merkte Bürgermeister Erhardt zum Status quo an.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.