Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr im Lehrsaal des Gerätehauses wurde über die vielzähligen Aktivitäten der Wehr berichtet und verdiente Feuerwehrangehörige geehrt. Noch im Herbst dieses Jahres kann mit der Auslieferung des neuen Tanklöschfahrzeuges gerechnet werden.
Kommandant Heiko Spinner begrüßte alle aktiven Feuerwehrmitglieder, speziell die Ehrenkommandanten Reiner Braun und Thomas Decker, die Altersabteilung, Jugendfeuerwehr sowie Bürgermeister Erhardt und die Gemeinderäte Andrea Lienhard und Christian Schwendemann als Vertreter der Gemeindeverwaltung. Von der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes waren Franziska Dold und Bianca Schilli gekommen.
Bereit für den Ernstfall
Nach einem gemeinsamen Essen begann Schriftführer Rolf Braun mit seinem Rückblick auf das vergangene Berichtsjahr. Bedingt durch die Lockerungen der Corona-Verordnungen konnten endlich wieder mehr Aktivitäten stattfinden. Bei 26 Übungen wurden unterschiedliche Themen behandelt, die das ganze Einsatzspektrum abdeckten. Die beiden Hauptübungen fanden beim Sägewerk Schnurr und der Maschinenfabrik Erwin Junker statt.
Neue Maschinisten
Mit Blick auf das neue Tanklöschfahrzeug mit neuester Technik, ließen sich gleich fünf Kameraden zum Maschinisten ausbilden. Im Frühjahr waren dies zunächst Dieter Bildstein, Markus Faißt und Jakob Nepple, im Spätjahr folgten Michael Huber und Mathias Streif. Die letzteren hatten dazu sogar auf die Teilnahme am Jahresausflug verzichtet.
Klimawandel wirkt sich aus
Dass sich das verändernde Klima auf die Feuerwehreinsätze auswirkt, zeigte sich bei den Berichten über die neun Einsätze. So kam es aufgrund extremer Trockenheit zu je einem Wald- und Flächenbrand. Beide verliefen glücklicherweise relativ glimpflich. Zweimal kam es zu Schadenslagen durch Starkregen, ein Strommast geriet in Brand und einmal war Öl im Talbach. Weiterhin galt es einen Küchen- sowie einen Balkonbrand an Wohngebäuden zu bekämpfen. Mit dem Tanklöschfahrzeug wurde die Nordracher Wehr zu einer Überlandhilfe nach Oberharmersbach gerufen.
Unbeschwert feiern
Beim Jubiläum der Maschinenfabrik Junker und deren Weihnachtsfeier sowie beim Festbankett im Rahmen des Jubiläums der Trachtenkapelle Nordrach übernahm die Nordracher Feuerwehr die Bewirtung. Endlich war auch wieder das zweitägige Sommerfest am Gerätehaus möglich. Hauptorganisator Günter Schwarz hatte wieder alles perfekt geplant und alle hatten offenbar Lust endlich wieder unbeschwert zu feiern. In Nordrach blieb an diesen Tagen jedenfalls in vielen Haushalten die Küche kalt. Die umliegenden Feuerwehren kamen teilweise sogar mit ihren Familien zu Besuch. Eine sehr große Hilfe waren wieder einmal die Frauen und Freundinnen der Feuerwehrangehörigen, ohne die eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen wäre. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr halfen ebenfalls innerhalb ihrer Möglichkeiten eifrig mit und boten für die jungen Gäste Wasserspiele an.
Kameradschaft pflegen
Die Kameradschaft hatte am meisten unter der Pandemie gelitten, zeitweise war in dieser Richtung gar nichts mehr erlaubt. Umso mehr freute man sich auf die beliebte Familienwanderung. Über die Flacken wanderte man mit Zwischenstopp zur Rautschhütte, wo gemeinsam gegrillt wurde.
Das Highlight war dann aber der dreitägige Ausflug nach Trier. Dabei konnte man sehr gut feststellen, dass der Zusammenhalt trotz der Corona-Zeit noch immer funktioniert und gelebt wird.
Gleich zwei Kameraden freuten sich über Nachwuchs. Zuerst landete der Storch bei Johannes Rauer und nur wenige Tage später bei Fabian Lehmann. Selbstverständlich stellte man traditionell jeweils am Wohnhaus einen Maien und wurde anschließend eingeladen, mit den Familien und Freunden das freudige Ereignis gebührend zu feiern.
Altersabteilung schrumpft
Leider fiel der Bericht von Altersobmann Reiner Braun kurz aus. Bedingt durch mehrere Todesfälle in den letzten Jahren hat sich seine Abteilung auf nur noch drei Mitglieder dezimiert. Entsprechend wenig Möglichkeiten gibt es daher etwas zu unternehmen. Trotzdem nahm man an den überörtlichen Treffen teil, so bei den Alterskameradentreffen in Altenheim und Ohlsbach und dem Kreistreffen in Lahr-Reichenbach. Für die Zukunft hofft Braun, wieder mit den Nachbarwehren einen gemeinsamen Ausflug durchführen zu können.
Jugendfeuerwehr wächst
Von den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr berichtete Jugendwartin Vanessa Bruder. Der erstmals durchgeführte Jugendfeuerwehrtag am Gerätehaus war ein voller Erfolg. Die Mitgliederzahl konnte auf 19 Kinder und Jugendliche aufgestockt werden. In 25 Übungen zu den unterschiedlichsten Themen wurden dem Nachwuchs die Feuerwehrtechnik vermittelt. Weiterhin berichtete Bruder über eine 24-Stunden-Aktion und dem Brutzelfleisch- und Glühweinverkauf auf dem Nordracher Weihnachtsmarkt. Bei den Hauptübungen der aktiven Wehr agierten einige Jugendfeuerwehrmitglieder als Darsteller der Verletzten.
Viel Arbeit für den Kommandanten
Über eine Unmenge von Arbeit berichtete Kommandant Heiko Spinner. Daher ist er sehr froh, dass ihm seine beiden Stellvertreter Manuel Nepple und Clemens Isenmann eine wertvolle Stütze sind und ihm viel Arbeit abnehmen. Vor allem das neue Tanklöschfahrzeug hat viele Stunden in der Planung beansprucht. Aktuell ist es gerade bei der Herstellerfirma im Aufbau und kann vermutlich im Herbst dort abgeholt werden.
Feuerwehr entwickelt sich
Der gemeinsame Schlauchpool mit den Wehren aus Zell und Oberharmersbach ist jetzt nach langwierigen Verhandlungen endlich auf den Weg gebracht und steht kurz vor dem Start. Auch die Einheitsschließungen der Brandmeldeanlagen (BMA) der Nordracher Kliniken und Betrieben konnte umgesetzt werden. Nur ein einziger Schlüssel öffnet jetzt alle BMAs.
Erst kürzlich wurden im Gerätehaus die neuen Rolltore auf neuestem Stand der Technik eingebaut. In der Flüchtlingsunterkunft und dem neuen Seniorenzentrum am Winkelwald, beides in den ehemaligen Morada-Hotelgebäuden, führte man Begehungen zur besseren Ortskenntnis durch.
Weil das neue Tanklöschfahrzeug nicht gerade billig ist, wurden nur notwendige Ersatzbeschaffungen im Rahmen des jährlichen Bedarfsplanes durchgeführt.
Zahlen im Griff
Dem detaillierten Kassenbericht von Kassierer Günter Schwarz konnte man entnehmen, dass der Kassenstand durch das äußerst erfolgreiche Sommerfest wieder solide Zahlen aufweist. Die Kassenprüfer Florian Brückner und Johannes Schnurr stellten eine tadellose Kassenführung fest.
Bürgermeister lobt Jugendarbeit
Nachdem Bürgermeister Erhardt die Versammlung um Entlastung der gesamten Führung einschließlich der Kassenverwalter bat, welche einstimmig erteilt wurde, übernahm er das Wort. Er zollte dem Kommandanten, seinen Stellvertretern und der gesamten Führungsmannschaft Respekt für die immense Arbeit, die ihre Ämter erfordern. Aber auch die erfolgreiche Jugendarbeit fand äußerst lobende Worte. Hier werde am richtigen Rad gedreht, das Engagement der vier Jugendwarte könne nicht hoch genug bewertet werden.
Feuerwehr muss gut ausgerüstet sein
Bemerkenswert war für Erhardt auch, dass Erkenntnisse vor allem aus den beiden Waldbrandeinsätzen sofort in die Ausrüstung des neuen Tanklöschfahrzeuges eingeflossen sind. Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat sehen sehr wohl die Wichtigkeit einer funktionierenden und gut ausgerüsteten Feuerwehr. Gerne würden daher auch die notwendigen finanziellen Mittel im Rahmen der Möglichkeiten zur Verfügung gestellt. Zum Schluss dankte er allen, auch im Namen der gesamten Bevölkerung, für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinde.
Highlight beim Sommerfest 2024
Der Ausblick von Kommandant Spinner zeigte gleich wieder, dass auch in Zukunft die Arbeit nicht weniger werden wird. Bevor das neue Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt werden kann, müssen sich sämtliche Maschinisten mit der neuen Technik vertraut machen. Um das Fahrzeug optimal einsetzen zu können, wird noch einige Zeit investiert werden müssen, die offizielle Einweihung ist dann beim Sommerfest 2024 geplant.
Aktivitäten in der Gemeinde
Für die Ausbildung stellte man einen Übungsplan zusammen, die Zusammenarbeit mit der DRK-Ortsgruppe soll dabei auch weiter intensiviert werden.
Im Rahmen der Aktivitäten der Nordracher Landfrauen bietet man ein Feuerlöschertraining an. Beim Bürgerfest im Juli wird ein Bewirtungsstand betrieben. An der Rautschhütte sind umfangreiche Renovierungsarbeiten notwendig. Zur Kameradschaftspflege wird am Vatertag die beliebte Familienwanderung durchgeführt und im Spätjahr findet ein Tagesausflug statt.
Ehrungen
Verdiente Feuerwehrangehörige konnten im Anschluss geehrt werden. Mittlerweile zehn Jahre gehören Johannes Rauer und Florian Repple der Wehr an. Bereits auf 35 Jahre Mitgliedschaft konnten Christian Karle und Harald Hoferer zurückblicken.
Für ihre langjährige Mitarbeit im Feuerwehrausschuss erhielten Lothar Doll und Harald Hoferer ein Präsent als Anerkennung ihrer geleisteten Arbeit. Bei der letzten Wahl wollten beide Platz für Jüngere machen und hatten sich daher nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung gestellt.