Zum 1. Januar 2023 ist die Stadt Zell neuer Eigentümer des Keramik areals am Stadteingang geworden. Im Jahr 2012 hatte die Nordracher Maschinenfabrik Erwin Junker das Keramikareal gekauft. Zehn Jahre später haben nun 22.000 Quadratmeter Gewerbefläche und insgesamt 22 Gebäudeteile erneut den Besitzer gewechselt. Was wird nun aus den Gebäuden und dem Fabrikgelände? Wir haben mit Bürgermeister Günter Pfundstein über den Kauf und die Zukunftsperspektiven für das langgestreckte Fabrikgebäude gesprochen.
Zieht in die altehrwürdigen Mauern das »kleine Glück« ein? Die Vision davon liefert das Entwicklungskonzept »Zell 2030«, das Anfang 2018 und damit zu einem Zeitpunkt geschrieben wurde, als noch niemand ahnen konnte, dass sich die Besitzverhältnisse so bald wieder ändern. »Das war damals undenkbar«, betont Bürgermeister Pfundstein.
»Zellteilung« – Aus Tradition die Zukunft gestalten
In der Geschichte spielt das langgestreckte Gebäude der alten Keramikfabrik eine zentrale Rolle. »Zellteilung« steht in großen bunten Buchstaben auf der Fassade. Hier wird geteilt: Wissen, Arbeit, Räume, Technik, Mahlzeiten. Zeller Handwerksbetriebe, Kleinunternehmen aus der Kreativwirtschaft und dem Tourismus sowie StartUps bieten hier Schülern, Studenten und weiteren Interessenten an, im Rahmen von Praktika oder Ferienjobs verschiedene regionale Berufe auszuprobieren.
Berufspendler, Zeller, Touristen und Backpacker leben und arbeiten hier unter einem Dach. Ein überdachtes Gewerbegebiet könnte man altmodisch sagen. Moritz hat E-Commerce studiert und entwickelt das altbewährte Konzept der Beacons weiter. Nele hat Schreinerin gelernt und Raum- und Objektgestaltung in Cham studiert. Emilia war einige Jahre in Italien. Sie sucht nach einem neuen Modelabel, das die traditionelle Schwarzwaldtracht mit der Coolness des Urban Style verbindet. Sie alle haben vom »kleinen Glück« in Zell am Harmersbach gehört.
Die Bürkle-Brüder kommen nach Zell zurück. Sie haben genug Geld, die alte Fabrik zu kaufen und »Zellteilung« zu starten. »Aus Tradition die Zukunft gestalten« ist das Motto. Sie vermieten kleine Appartements und sogenannte Work-Boxes, bieten Seminare, Lunch-Talks, Bar-Camps und Outdoor-Events an.
In einem Teil sind örtliche Betriebe eingezogen, in einem anderen Teil ist ein Hostel, daneben sind Experimentierräume für Schülerinnen und Schüler aus Zell. Alle treffen sich in der Produktionshalle mit Gemeinschaftsküche…
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.