Um die fünfzehn Kinder machten sich am Silvestermorgen gemeinsam mit ihren Eltern auf den Weg zur Luisenhütte, um dort an der Silvesterandacht der Kinderkirche teilzunehmen.
Unter freiem Himmel lauschten Groß und Klein der Erzählung „Spuren im Sand“. Bewegung kam in die Runde, als die Kinder selbst Fußspuren auf einem Plakat hinterließen. Ein Kind nach dem anderen lief über das Papier: Hier waren die Fußspuren auf den ersten Blick gut sichtbar – im Gegensatz zu den Spuren, die ein Mensch in den Herzen seiner Mitmenschen hinterlässt.
Die Geschichte vom Jahrkind
Nach einem Bewegungslied, das Gottes große Liebe den Menschen gegenüber thematisiert, hörten die Kinder das Märchen des Dichters Eduard Mörike »Der alte Silvester und das Jahrkind«. Sie betrachteten großformatige Aquarellbilder und staunten nicht schlecht, wie der alte, bärtige Mann namens Silvester im Himmelsgarten ein frisches Jahrkind abholt und im mit Mondschimmel bespannten Schlitten zur Erde bringt. Dort angekommen wird das Jahrkind mit Jubel und Trubel von den Menschen begrüßt, während Silvester das alte Jahrkind wieder mitnimmt. Die Bilder zeigten das alte Jahrkind als zerzauste und übel zugerichtet Gestalt, nachdem es ein Jahr bei den Menschen auf der Erde verbracht hatte.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Das war natürlich ein Gesprächsanlass, denn auf unserer Welt sind im vergangenen Jahr schlimme Dinge geschehen: Corona, Klimawandel, Krieg in der Ukraine. Doch den Kindern fielen auch gute Momente ein, die sie erlebt hatten: Schwimmbadbesuche, Schlittenfahrten und Zeit mit Freunden. So ist die Hoffnung groß, mit Gott an der Seite auch im neuen Jahr in schwierigen Zeiten beschützt zu sein und schöne Erlebnisse zu sammeln.
Mit Spezialeffekten
Das Märchen wurde untermalt mit Hammerschlägen, Glockengeläut und den Höhepunkt bildete eine Feuerwerksfontäne, die mächtig zischte, leuchtete und qualmte und für große Augen bei den Kindern sorgte. Die Vorfreude aufs große Silvesterfeuerwerk war manchen Kindern förmlich ins Gesicht geschrieben.
Selbst Fürbitten lesen
Zum ersten Mal lasen die Kinder selbst die Fürbitten vor, da auch einige Schulkinder mit dabei waren. Nach einem Silvestergebet stimmten alle gemeinsam als Schlusslied zum Jahresausklang »Von guten Mächten treu und still umgeben« an. Verabschiedet wurden die Kinder mit einem süßen Schweinchen als Glücksbringer fürs neue Jahr.
Die Kinder lebten anschließend ihren Bewegungsdrang aus und kletterten, spielten und tobten rund um die Luisenhütte, während die Eltern noch Gelegenheit zum gemütlichen Plaudern hatten, bevor alle wieder – eingestimmt auf den Jahreswechsel – den Heimweg antraten.
Über die Kinderwort gottesdienste
Die Kinderwortgottesdiens te, die sich in der Hauptsache an Kinder im Kindergartenalter richten, werden ökumenisch gefeiert: Alle sind eingeladen, alle sind herzlich willkommen. Unabhängig von Konfession, Wohnort, Lebensalter und Kindergartenbesuch.
Der nächste Kinderwortgottesdienst findet am Sonntag, den 12. Februar 2023 um 10 Uhr im Chorsaal in Biberach statt. Ohne Anmeldung – einfach vorbeikommen und mitfeiern.