Vermutlich ein Biltzeinschlag hat am Montagabend den Waldbrand im Stadtwald unterhalb des Kammweges verursacht. Einen zerschlagenen Baum konnten die Einsatzkräfte und Förster Klaus Pfundstein am Tag nach dem Brand feststellen.
Er steht etwa 60 Meter unterhalb des Weges. Von diesem Punkt aus habe sich das Feuer nach oben ausgebreitet. Es ist den Hang hinaufgezogen. Oben am Kamm konnten die Einsatzkräfte es aufhalten. »Zum Glück ist dort noch ein größerer Weg, so dass wir in diesem Bereich einen Feuerübersprung verhindern konnten!«, berichtet Florian Lehmann, Kommandant der Feuerwehr Zell a. H.
Im Waldstück wachsen Eichen. »Sie sind 100 Jahre alt«, informiert Förster Klaus Pfundstein. Das Feuer hat die Rinde der Eichen teils bis auf die Höhe von zwei Metern verkohlt. »Der Schaden ist derzeit noch nicht abzusehen«, so der Förster. Eine vier Zentimeter starke Rinde umgibt die Eiche. Ob diese sie genug vor der Hitze des Feuers geschützt hat muss sich zeigen.
Um 21.44 Uhr wurde die Feuerwehr Zell a. H. und parallel dazu die Feuerwehr Biberach alarmiert. Das Lokalisieren der Einsatzstelle im Wald während der Dunkelheit gestaltete sich sehr schwierig. Mehrere hundert Meter musste Florian Lehmann zu Fuß laufen, bis er auf die Brandfläche stieß. Anschließend fuhr die Biberacher Wehr mit ihren Löschfahrzeugen direkt an die Einsatzstelle. »Für weitere Fahrzeuge war am Einsatzort kein Platz«, so Lehmann. Auf einer Fläche von 60 auf 30 Metern brannte die Laub- und Strauchschicht.
Die Feuerwehr Biberach übernahm die Brandbekämpfung und wurde anschließend durch die Feuerwehr Zell unterstützt. Später unterstützte noch die Feuerwehr Steinach bei der Brandbekämpfung.
Das Feuer wurde mit Wasser bekämpft. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurde zunächst das Feuer im Bereich des Kammweges gelöscht. Danach wurde an den Flanken angegriffen, um eine seitliche Ausbreitung zu verhindern. Weil keine weiteren Fahrwege den Zugang zur Einsatzstelle mit Fahrzeugen erlaubten, mussten die Einsatzkräfte auch ins Gelände. »Dies war insbesondere aufgrund dessen Steilheit sehr schwierig«, berichtet Florian Lehmann. »Besonders loben möchte ich in diesem Zusammenhang den Einsatz der Feuerwehrleute direkt an der Einsatzstelle. Hierbei insbesondere, der der Kameraden aus Biberach. Sie haben unter schwierigen Verhältnissen und unter starken körperlichen Belastungen, am Rande der Erschöpfung, einen super Job gemacht!«
Wie kam das Wasser in den Wald
Tanklöschfahrzeuge fuhren im Pendelverkehr zu einer Übergabestelle und pumpten von dort das Löschwassser durch eine Förderleitung an die Einsatzstelle. Die Übergabestelle lag 300 bis 400 Meter vom Einsatzort entfernt.
»Das Verlegen von einer festen Förderleitung im Wald bei Bränden sollte in der Regel nicht gemacht werden. Die Lage könnte sich schnell ändern und dann bringe die Förderleitung nichts mehr, oder liegen im Feuer. Deshalb macht ein Pendelverkehr mehr Sinn«, erklärt Florian Lehmann die Brandbekämpfung. Die Feuerwehr Zell übernahm die Organisation des Pendelverkehrs zur Wasserförderung. Im wechselseitigen Einsatz waren die Tanklöschfahrzeuge Nordrach (2.400 Liter), Oberharmersbach (2.400 Liter), Hausach (5.000 Liter), Ohlsbach (3.800 Liter) und Durbach (3.500 Liter). In der Alarm- und Ausrückordnung der Feuerwehr Zell a. H. ist definiert, dass bei einem Waldbrand zwei Tanklöschfahrzeuge automatisch mit alarmiert werden. Er habe den Waldbrand bei Alarmierung gesehen und in Absprache mit Kreisbrandmeister Bernhard Frei sofort drei weitere Tanklöschfahrzeuge und die Führungsgruppe alarmiert, erklärt Florian Lehmann.
Auch mehrere Pumpfässer standen zur Verfügung. »Im Katastrophenfall werden Landwirte teils angerufen, andere bieten spontan ihre Hilfe an«. Mit ihren wassergefüllten Pumpfässern haben sie sich bei der Fa. Karl Knauer in Biberach und am Gerätehaus der Feuerwehr Zell a. H. bereit gestellt.
Um ca. 23.45 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und es wurden noch Nachlöscharbeiten durchgeführt. Diese dauerten bis ca. 2.30 Uhr. Im Anschluss wurde, bis zum Morgen, ein Fahrzeug zur Brandwache an der Einsatzstelle belassen.
Insgesamt waren 131 Helfer im Einsatz, dies waren THW, Polizei, Rotes Kreuz und vor allen Dingen die Feuerwehren. Der Führungsstab unter der Leitung von Christian Keller aus Wolfach koordinierte die Einsatzkräfte.