Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft würdigten am Samstag im Rahmen des Festbanketts zum doppelten Feuerwehr-Jubiläum das ehrenamtliche Engagement der Bürger und Jugendlichen für die Feuerwehr.
Die 75-jährige Geschichte der Einsatzabteilung wurde mit einem Dia-Vortrag nachvollzogen, die Jugendfeuerwehr schaute mit Fotos, Videoaufnahmen und temporeichen Show-Einlagen auf die 20 Jahre ihres Bestehens zurück.
Abteilungskommandant Pirmin Huber stellte an diesem Abend heraus, wie schön es ist, für eine gute Sache zu arbeiten. Da ein großer Teil der aktiven Wehr aus ehemaligen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr besteht, fasste er den Anlass für das doppelte Festbankett so zusammen: »Die Feuerwehr ist älter, aber nicht alt geworden«. Er sprach zudem an, dass die Feuerwehrleute nicht nur gegen Brände zu kämpfen haben, sondern auch gegen Vorurteile. Es gelte, von der Gesellschaft Respekt und Anerkennung für diese ehrenamtliche Tätigkeit einzufordern.
Enge Verbundenheit mit der Feuerwehr
Anlassgerecht in Feuerwehrrot gekleidet, gratulierte Biberachs Bürgermeisterin Daniela Paletta den Feuerwehren in einer wertschätzenden Rede zu ihren Jubiläen und überbrachte die besten Grüße von Rat und Verwaltung. Die Feuerwehr sei ein nicht besonders familienfreundliches Hobby, oder besser eine Berufung, bemerkte sie. »Brand- und Katastropheneinsätze sind kein Freizeitspaß«, brachte es die Bürgermeisterin auf den Punkt. Oft setzen die Helfer ihr eigenes Leben ein und werden bei ihrer Arbeit dazu manchmal durch Schaulustige behindert. Dennoch nehmen die Feuerwehrleute ihre Verantwortung ernst und sind immer dort zur Stelle, wo sie gebraucht werden. Sie betonte die enge Verbundenheit zwischen Rathaus und Feuerwehr und stellte sich demonstrativ hinter die Leistung der Feuerwehr. Auch den Arbeitgebern dankte sie, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen, und allen, die in den vergangenen 75 Jahren die Wehr durch Spenden unterstützt haben.
Besondere Anerkennung richtete sie zudem an Klaus Disch, der sich vor 20 Jahren für die Gründung der Jugendfeuerwehr stark gemacht hatte. Die Jugendlichen und den Jugendwart Michael Weng rief sie dazu auf: »Weiter so! Ich bin sehr stolz auf euch.« Sie ging in ihrer Festrede zudem auf die wachsenden Aufgaben und Anforderungen an die Feuerwehr ein und wies darauf hin, in welcher Weise die Organisation das Gemeinschaftsleben in der Gemeinde mitprägt. Die Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr leben bürgerschaftliches Engagement in einer vorbildlichen Weise. »Wir können dafür nur Danke sagen«.
Mit Begeisterung dabei
Der Prinzbacher Ortsvorsteher Klaus Beck hatte Zahlen parat, die belegten, wie breit die Feuerwehr in der Gesellschaft verankert ist: Über 1 Million Männer und Frauen sind in zirka 43.000 Feuerwehren in Deutschland aktiv.
Er warb für dieses ehrenamtliche Engagement. Nicht zuletzt Neubürgern der Gemeinde, die bereits an ihrem vorherigen Wohnort in der Feuerwehr engagiert waren, stünden die Türen jederzeit offen.
Biberachs Gesamtkommandant Klaus Disch gratulierte ebenfalls der »kleinen, aber feinen Abteilung« Prinzbach zum Jubiläum. Sie übernimmt im Notfall eine wichtige Rolle, wenn sie wichtige Minuten in der Anfahrt zum Beispiel auf die verstreut liegenden Höfe spart. Wie gut die Abteilungen zusammenarbeiten, machte er an der gemeinsamen Jugendfeuerwehr fest.
Kreisbrandmeister Frei dankte Bügermeisterin Daniela Paletta für ihren Einsatz für die Feuerwehr. Er appellierte, den Einsatz der Feuerwehr nicht nur mit Gedanken an Katastrophen zu besetzen. Die Begeisterung für das Tun sei ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des Engagements.
Richard Kammerer, der in doppelter Funktion anwesend war – als Vereinssprecher und als Vertreter der Karl Knauer-Stiftung – zollte den Feuerwehrleuten Respekt: »Ihr lebt Ehrenamt in Perfektion«. Er kündigte an, dass die Karl Knauer-Stiftung den feiernden Feuerwehren im Herbst einen »angemessenen Betrag« überweisen wird.